Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Jugendlicher in Park angegriffen
Die Polizei ermittelt nach einem Zwischenfall im Reesepark in Kriegshaber: Ein 16-jähriger Jugendlicher berichtete, dass er dort am Montag gegen 21.30 Uhr Opfer einer Attacke wurde. Laut Polizei war er mit seinem Fahrrad auf dem Nachhauseweg, als er im Reesepark auf Höhe der Straßenbahnhaltestelle „Heimgarten“von zwei arabisch aussehenden jungen Männern angehalten wurde. Diese hätten ihm per Handzeichen zu verstehen gegeben, dass sie ein Feuerzeug benötigen würden. Als der 16-Jährige anhielt, um ihnen sein Feuerzeug zu geben, habe ihm einer der beiden mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Danach versuchten die Männer, seine Tasche zu entreißen – allerdings erfolglos. Ohne Beute flüchtete das Duo in Richtung Parkmitte. Der Jugendliche fuhr dann nach Lechhausen und ging dort mit seinem Vater zur Polizei. Die Fahndung nach den Verdächtigen verlief ergebnislos. Mit Verdacht auf eine Nasenbeinfraktur begab sich der junge Mann zur ärztlichen Untersuchung ins Krankenhaus.
Die beiden Männer wurden wie folgt beschrieben: Der eine Täter soll etwa 1,75 Meter groß und um die 20 Jahre alt sein. Er war demnach schlank und trug einen schwarzen Jogginganzug (eventuell der Marke Gucci) mit grün-roten Streifen. Der zweite Täter soll etwa 1,70 Meter groß und ebenfalls um die 20 Jahre alt sein; er war laut Beschreibung schlank, trug dunkelblaue Jeans, einen dunklen Kapuzenpulli und als Kopfbedeckung eine Basecap. Die Kripo Augsburg ermittelt nun wegen versuchten Raubes und bittet um Hinweise unter 0821/323-3810.
Im Internet gibt es angesichts des AfD-Bundesparteitags auch Aufrufe zu Krawallen. Muss man sich deshalb am Wochenende um sein Auto oder Haus Sorgen machen?
Nein, lautet die Auskunft der Polizei. Es gebe keinen Grund, Angst zu haben oder in Panik zu verfallen. Das Ziel der Polizei sei es, Gewalttätigkeiten bereits im Ansatz zu erkennen und zu verhindern. Polizeisprecher Thomas Rieger sagt: „Gerade entlang der Aufzugsstrecken und im Bereich der Kundgebungsorte werden starke Polizeieinheiten präsent sein.“Die Polizei fordere deshalb niemanden auf, sein Anwesen speziell zu sichern. Auch Autos müssen nach Ansicht der Polizei nicht in Sicherheit gebracht werden.
Auf welches Szenario bereitet sich die Polizei derzeit vor?
Die Einsatzleitung der Augsburger Polizei geht davon aus, dass eine „breite Mehrheit“der AfD-Gegner friedlich demonstrieren wird. Dennoch rechnet die Polizei auch damit, dass gewaltbereite Linksextremisten am Wochenende nach Augsburg kommen. Deren Zahl lässt sich nur schwer vorhersagen. Beobachter gehen derzeit von einigen hundert militanten AfD-Gegnern aus. Die Polizei hat sich aber gut aufgestellt: Rund 2000 Beamte werden über das Wochenende im Einsatz sein. Die Augsburger Polizei erhält Verstärkung durch bayerische Einheiten und von der Bundespolizei. Außerdem kommen zusätzlich Beamte aus acht weiteren Bundesländern.
In den vergangenen Tagen haben sich bei der Stadt mehrere Geschäftsleute gemeldet mit der Frage, ob sie ihre Geschäfte am Samstag überhaupt öffnen sollen und ob es nötig ist, Schaufenster zu sichern. Was raten Stadtverwaltung und Polizei den Ladenbesitzern?
Beides ist nach Ansicht der Behörden nicht erforderlich – weder eine Schließung der Geschäfte noch eine spezielle Sicherung der Schaufenster. Die Polizei teilt dazu mit, dass im ganzen Stadtbereich starke Polizeieinheiten anwesend und ansprechbar sein werden. Wer ver- dächtige Wahrnehmungen macht oder Randalierer entdeckt, könne sich zudem jederzeit über die Notrufnummer 110 mit der Polizei in Verbindung setzen.
Welche Einschränkungen gibt es für die Augsburger am Wochenende?
Besonders heftig sind die Folgen im öffentlichen Nahverkehr. Am Samstag, 30. Juni, wird der Nahverkehr in der Innenstadt und im Süden der Stadt teilweise lahmgelegt. Wegen mehrerer Kundgebungen und Demonstrationen muss das zentrale Umsteige-Dreieck am Königsplatz ab etwa elf Uhr komplett geschlossen werden. Deshalb werden Tramund Buslinie umgeleitet. Teils fahren statt der Straßenbahnen Ersatzbusse. Wann sich der Nahverkehr am Samstag wieder normalisiert, können die Stadtwerke derzeit nicht abschätzen. Es wird wohl auf jeden Fall bis zum Abend Einschränkungen geben. Autofahrer sollten am Wochenende vor allem die Messe großräumig umfahren. Die Friedrich-Ebert-Straße südlich des Messegeländes wird ab Freitag, 15 Uhr, bis Sonntagabend im Bereich zwischen dem Alten Postweg und der Bergiusstraße komplett gesperrt. Auch die entsprechenden Auf- und Abfahrten der B17 sind in dieser Zeit gesperrt. Ebenfalls gesperrt wird die Firnhaberstraße nördlich des Messegeländes. Anlieger dürfen aber zu ihren Wohnungen. Auch die