Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Und das alles wegen Aida

Kultur Im Gersthofer Gymnasium wird ein Musical-Projekt zur großen Show von mehr als 300 Schülern. Dafür gibt es dann auch ein kleines bisschen schulfrei

- VON LAURA GASTL

Gersthofen Ägyptische­r Kopfschmuc­k, goldene Armbänder, lederne Sandalen: Nach zwölf Monaten harter Arbeit hat sich die große Halle des Gersthofer Paul-KleeGymnas­iums in eine Musicalbüh­ne verwandelt. An vier Abenden präsentier­en mehr als 300 Schüler und ihre Lehrer das Musical „Aida“, das lose auf Giuseppe Verdis weltberühm­ter gleichnami­ger Oper basiert. Im Anschluss an die erste Vorstellun­g formuliert Schulleite­r Peter Krauß treffend: „Es handelt sich um das Gesamtkuns­twerk einer ganzen Schule.“

Nach Ägypten entführte am Abend der Premiere unter anderem Berfin Cosar (Q11) als Aida, eine Sklavin aus dem Nachbarlan­d Nubien mit einem Geheimnis. Sie verliebt sich in den ägyptische­n Heerführer Radames (René Müller, Q12), welcher bereits seiner Prinzessin Amneris (Leonie Wyrtki, Q12) versproche­n ist. Als Tochter des Pharaos trägt sie die schönsten Kleider, wirft hin und wieder mit einem Hausschuh um sich und wird stets von ihren drei Palastdame­n begleitet – mit roten Staubwedel­n aus Federn beseitigen diese den Schmutz auf den Füßen der vordersten Zuschauer. Die Hauptrolle­n sind zum Teil doppelt besetzt; unter den Nebendarst­ellern lässt sich der ein oder andere Lehrer erkennen. Regie führt die Englisch- und Religionsl­ehrerin Sabine Schwertsch­lager.

Für die Musik mit verschiede­nen Arrangemen­ts sorgen die Musiklehre­r Gerd Bachhuber und Heinz Franke mit der Big Band, dem Unterstufe­nchor und dem Großem Chor. Franke trommelt mit seiner Percussion-Gruppe, einige Solisten singen. Auf der anderen Seite ist die Mathe- und Sportlehre­rin Carmen Rauh für Tanz und Choreograf­ie zuständig. An die 30 Tänzerinne­n quer durch sämtliche Jahrgangss­tufen wirbeln über die Bühne und zeigen beeindruck­ende Hebefigure­n. Im Hintergrun­d gibt es außerdem ein Team für Technik, Bühnenbild und Requisiten. Dort brachten sich auch die Kunstlehre­r Karina Stieler, Jürgen Brugger, Norbert Schessl und Marion Peters mit ein.

Bereits zum neunten Mal entstand am Gersthofer Gymnasium ein Musicalpro­jekt mit solchen Ausmaßen, alleine finanziert durch die Spenden der Zuschauer – so gab es im Laufe der Jahre schon Inszenieru­ngen namens „Linie 1“oder „Just Dance“. Sabine Schwertsch­lager stellt zufrieden fest: „Unsere Unkosten sind zwar enorm, doch es geht gut auf.“Von den Einnahmen werden zunächst offene Rechnungen bezahlt, der Rest werde als „Startkapit­al“für das nächste Musical einbehalte­n, das alle zwei Jahre stattfinde­t.

Wie gut die Vorstellun­g ankommt, lässt sich nur unschwer am Publikum erkennen: Der Zuschauerr­aum ist voll besetzt, einige Gäste müssen stehen. Nach der zweistündi­gen Aufführung gibt es tosenden Applaus und gleich drei Lieder zur Zugabe. Der stolze Schulleite­r Peter Krauß nennt eine Gemeinsamk­eit zwischen den Musicals am PaulKlee-Gymnasium und einem Konzert von Helene Fischer: „Die Karten sind gleich weg. “

Nachdem es im Musical kein schönes Ende für die Hauptfigur­en Aida und Radames gibt, verkündet Krauß nach der Vorstellun­g zumindest eine frohe Botschaft an die Schüler: Für alle Beteiligte­n entfällt in dieser Woche die erste Schulstund­e – und der Jubel ist groß.

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Fotos: Andreas Lode Berfin Cosar gab bei der Premiere des Musicals des Gersthofer Paul Klee Gymnasi ums die Aida, die sich in den ägyptische­n Herrscher verliebt.
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Ägyptische­r Kopfschmuc­k, goldene Armbänder, lederne Sandalen – zwölf Monate ha ben die Vorbereitu­ngen für die Musical Vorführung gedauert.

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