Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Mehr Abwechslung am Garten Büfett
Ernährung Das Beste am Sommer? Draußen essen! Dabei muss man den Gästen nicht nur Kartoffel- oder Nudelsalat servieren
Hamburg Sommer ohne Grill- und Gartenpartys – das ist kaum vorstellbar. Doch leider mag man spätestens im August Kartoffelsalat und Co. nicht mehr sehen. Dabei lässt sich leicht Abwechslung aufs Büfett bringen. Anne-Katrin Weber ist Köchin, Food-Stylistin und Autorin. Auf ihrem Büfett finden sich zunächst kleine, hübsch angerichtete Häppchen wie Kräuter-CrêpesRöllchen oder eine Avocado-Melonen-Terrine im Glas. „Das passt ganz wunderbar in den Sommer“, sagt sie.
Für die Avocado Melonen Terrine wird zunächst Avocado püriert und in ein kleines Glas gefüllt. Weitere Avocado, Gurke und Melone werden anschließend fein gewürfelt, mit roter Zwiebel und Koriander vermengt und mit etwas Zitronensaft und Olivenöl, Salz und Pfeffer mariniert. „Die Mischung über das Avocadopüree geben, mit Sprossen garnieren – und fertig“, sagt AnneKatrin Weber. Wer Koriander nicht mag, kann Schnittlauch, Kerbel oder Basilikum verwenden.
Vorbereitung sei bei Gartenpartys die halbe Miete, sagt der Küchenchef Sascha Stemberg. „Blatt- salate lassen sich jedoch schlecht vorbereiten und fallen schnell zusammen. Ich greife daher auf andere Varianten wie Couscous oder Bul gursalat zurück“, sagt Stemberg, der ein Restaurant in VelbertNeviges bei Wuppertal betreibt. Den Couscous bereitet er zunächst in Brühe zu, vermengt ihn anschließend mit gerösteten Pinienkernen, klein gewürfelter roter, gelber sowie grüner Paprika, etwas fein gewürfelter Zwiebel, Essig und Olivenöl und würzt lediglich mit etwas Salz und Pfeffer, frisch geriebener Limettenschale und Limettensaft für die Säure. „Das klassische Couscous-Gewürz Ras el-Hanout sollte auch nicht fehlen.“
Ähnlich bereitet Stemberg einen mediterranen Bulgursalat zu, verwendet aber feine Gurken- und Tomatenwürfel anstatt der Paprika. „Dazu passen Granatapfelkerne und zerbröselter Feta.“Auch eine Variante mit Kichererbsen sei möglich.
Wenn es um Salate geht, mag Anne-Katrin Weber es gerne kernig, zum Beispiel einen Dinkel Apfel Salat: „Dafür die Dinkelkörner am Vortag einweichen und in Salzwasser kochen. Staudensellerie, Lauch- Radicchio und Äpfel in kleine Stücke schneiden, mit getrockneten Cranberrys und den gegarten Körnern mischen und mit einer Vinaigrette sowie etwas Petersilie anrichten.“Der Salat lässt sich problemlos am Vortag vorbereiten, damit alles gut durchziehen kann.
Wenn es doch mal ein Nudelsalat sein soll, hat die Kochbuch-Autorin eine Idee: „Dafür muss man im Vorfeld Cocktailtomaten im Ofen trocknen.“Die Tomaten backt sie abends etwa 20 Minuten und lässt sie über Nacht im ausgeschalteten Ofen liegen. „Die halbgetrockneten Tomaten verleihen jedem Nudelsalat ein tolles, intensives Aroma.“Kombiniert werden Pasta und Tomaten mit gerösteten Pinienkernen, gezupftem Büffelmozzarella, Parmesan, Basilikum, einer Handvoll Rucola und einer Vinaigrette aus Balsamessig, Olivenöl, Gemüsebrühe und Gewürzen.
Der Grill-Experte und Autor Anzwiebeln, dreas Rummel ist ein Fan davon, Reste vom Mittagessen oder Vortag zu verwenden. „Wenn ich abends unerwartet Besuch bekomme, wärme ich oft die Reste des Mittagessens auf und peppe sie mit gegrilltem Gemüse auf.“Auch der klassische Sonntagsbraten lässt sich so wiederverwerten: „Schneiden Sie den Braten in Scheiben auf, grillen Sie ihn kurz und servieren Sie ihn entweder mit Gemüse oder Salaten oder wie einen Burger im Brötchen.“Dazu passt eine Soße aus Sahnemeerrettich, Mayonnaise und Zwiebeln.
So schmackhaft Herzhaftes auch ist: Ein Nachtisch darf auf dem Büfett nicht fehlen. Sommerlich und ideal vorzubereiten ist ein Parfait. Die Eismasse aus Mascarpone, Eigelb, Puderzucker und Zitrone wird zunächst verrührt, etwas Sahne und rote Beeren nach Wahl untergehoben und über Nacht in einer Kastenform eingefroren. „Vor dem Servieren das Halbgefrorene in Scheiben schneiden, mit ein paar frischen Beeren und einer Soße aus pürierten Beeren anrichten“, empfiehlt Weber.
Nikta Vahid-Moghtada, dpa