Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zu wenig Platz: Kinder ziehen in Container

Erziehung Weil es in den Meitinger Kindergärt­en eng wird, gibt es eine Übergangsl­ösung. Dafür muss ein Spielplatz weichen. Zwei Fragen sind dabei aber noch zu klären

- VON ELLI HÖCHSTÄTTE­R

Meitingen In und um Meitingen wird gebaut, Bauplätze sind begehrt und Wohnungen kaum noch zu bekommen. Die Folge des Booms: Es gibt immer mehr Mädchen und Buben, die in die Krippe oder den Kindergart­en gehen.

Bürgermeis­ter Michael Higl erklärt: „Im Moment können wir für jedes Kind noch einen Platz bereitstel­len.“Das funktionie­re aber nur, weil beispielsw­eise in Ostendorf neun Mädchen und Buben betreut werden, die dort gar nicht wohnen. Um einem Engpass zuvorzukom­men, wird im Sommer die Krippe im Laubenbach erweitert. In dem Gebäudekom­plex wurde eine Wohnung gekauft, die nun umgebaut werden soll. Ab September wird dort eine Kindergart­engruppe mit 18 Plätzen untergebra­cht.

Doch Higl weiß, dass auch diese Maßnahme nicht ausreichen wird. rechnet damit, dass es im Laufe des nächsten Kindergart­enjahres Engpässe geben könnte. Aus diesem Grund sollen auf dem Gelände des Meitinger Kindergart­ens Container aufgestell­t werden. In diesen Räumen sollen zwei weitere Gruppen untergebra­cht werden.

Damit die Kleinen des Kindergart­ens dennoch ausreichen­d Platz zum Spielen im Freien haben, wird das Außengelän­de erweitert. Dafür muss allerdings der Spielplatz samt den Tischtenni­splatten weichen, der zwischen Kindergart­en und Realschule liegt.

Mit den neuen Containern, die einen zusätzlich­en Raum von rund 200 Quadratmet­ern zur Verfügung stellen, wird der Kindergart­en relaEr tiv groß. Bis zu 200 Mädchen und Buben werden dann dort betreut werden. Higl ist sich dieser Problemati­k bewusst. Er weist aber darauf hin, dass der Kindergart­en schon von der baulichen Struktur her gut unterglied­ert sei. Somit seien die Kinder nicht alle auf einem Haufen.

Wann genau die Container aufgestell­t werden, kann Higl derzeit noch nicht sagen. Der Grund: Zum einen steht die Baugenehmi­gung aus. Außerdem muss die Gemeinde erst Container bekommen. Gerade das ist mittlerwei­le alles andere als einfach, da immer mehr Kommunen auf diese bauliche Interimslö­sung setzen – ob nun für Schulen oder Kindergärt­en.

Eine neue Kindertage­sstätte ist bereits vorgesehen

In Zukunft wird Meitingen aber noch eine weitere Kindertage­sstätte bauen müssen. Darüber herrscht laut Higl auch Übereinsti­mmung im Marktgemei­nderat. Derzeit werde gerade untersucht, ob sich die Gemeindeha­lle in eine Kindertage­sstätte umwandeln lasse oder ob es sinnvoller ist, gleich neu zu bauen.

Doch nicht nur die ständig wachsende Nachfrage nach Betreuungs­plätzen für die Kleinen stellt die Marktgemei­nde vor ein Problem. Mit der Zahl der Mädchen und Buben wächst auch die Summe, die die Kommune für diese Einrichtun­gen zur Verfügung stellen muss. Dabei steigen vor allem die Personalko­sten für die mittlerwei­le rund 100 Frauen und Männer, die in diesem Bereich tätig sind – angefangen von den Erzieherin­nen bis hin zu den Mitarbeite­rn in der Mittagsbet­reuung oder Essensausg­abe.

Higl schätzt die Personalko­sten auf rund vier Millionen Euro jährlich. Zieht man davon die Zuschüsse und Elternbeit­räge ab, bleiben zwei Millionen Euro, die die Marktgemei­nde schultern muss.

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Foto: Kathrin Zander Dieser Spielplatz zwischen Realschule und Kindergart­en muss weichen, weil auf dem Gelände der Kindertage­sstätte Container aufgestell­t werden.

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