Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wer ist im Gersthofer Zentrum unterwegs?
Verkehrszählung Im Auftrag der Stadt wurden Kameras aufgestellt. Diese können Fußgänger und Autoklassen unterscheiden. So soll herausgefunden werden, wie viel die Innenstadt noch verkraften kann
Gersthofen So manche Bürger in Gersthofen haben sich in diesen Tagen über mehrere Meter hohe Stative mit kleinen Kameras gewundert, die rund um die Strasser-Kreuzung aufgestellt worden sind. Es handelt sich dabei aber um keine Spitzelattacke, versichert Rathaus-Sprecherin Ann-Christin Joder.
Vielmehr wird derzeit der Verkehr im Stadtzentrum gezählt. Gemessen wird noch bis zum Samstag, 7. Juli. „An fünf Punkten rund um die Strasser-Kreuzung, in der Bahnhofund in der Schulstraße sowie in der Donauwörther Straße auf der Höhe der Einfahrt zur Tiefgarage des Helmhofs haben wir diese Kameras installieren lassen.“So werde zum Beispiel festgehalten, wie viele Autos die Rathaustiefgarage benutzen. Das Besondere an den Kameras: Sie können genau unterscheiden, was in diesem stark verkehrsbelasteten Bereich unterwegs ist.
So wird erhoben, um welche Fahrzeugklassen es sich handelt, ob Personenwagen, Motorräder, Lastwagen – und selbst Fußgänger können die Erfassungsgeräte unterscheiden. Jede Durchfahrt, jeder vorbeigehende Fußgänger wird dabei gezählt.
„Außerdem wird dabei auch die Fahrtrichtung erfasst – also ob die Fahrzeuge geradeaus unterwegs sind oder in welche Richtung abgebogen wird.“Eventuelle Datenschutzbedenken räumt die Stadtsprecherin aus: „Es werden keine Autokennzeichen festgestellt oder gespeichert.“Es gehe lediglich um die Verkehrsströme.
Zwar gab es bereits in den vergangenen Jahren immer wieder Verkehrszählungen in der Gersthofer Stadtmitte. Bisher führten dabei Menschen Buch. Zuletzt wurden solche Daten vor rund einem Jahr erhoben, als probehalber in der Donauwörther Straße aus nördlicher Richtung an der Strasser-Kreuzung eine Linksabbiegespur in die Bauernstraße eingerichtet wurde. Dieses Provisorium ist nach wie vor in Betrieb. Bedenken, dass es durch die Linksabbieger zu Verkehrsbehinderungen auf der Strasser-Kreuzung kommen werde, wurden dabei ausgeräumt.
„Weil sich die Verkehrsströme immer wieder ändern, wollten wir jetzt genaue aktuelle Zahlen“, sagt Ann-Christin Joder. Wichtig ist der Bauverwaltung zu wissen, wie viel Verkehr die einzelnen Straßen im Zentrum noch fassen können. Schließlich plant die Stadt, die Bahnhofstraße auf Höhe der Schulstraße zu unterbrechen und den Verkehr über die Schulstraße und eine neue Verbindung an der Nordseite des „Gersthofer Lochs“zur Donauwörther Straße zu leiten. Denn auf dem Brachgrundstück nördlich der Bahnhofstraße möchte der Dasinger Investor Peter Pletschacher seine Neue Mitte Gersthofen errichten. Dort sollen Einzelhandelsund Büroflächen entstehen, aber auch Wohnungen.
Außerdem fungiert künftig die Bahnhofstraße nicht mehr als Ausweichstrecke bei Unfällen oder sonstigen Sperrungen auf der Autobahn A8. Vielmehr sollen die Autos künftig über die Bundesstraße B2 und die Anschlussstelle Gersthofen Nord auf die Donauwörther und von dort in Richtung Osten auf die Bauern- und Gersthofer Straße Richtung Augsburg geleitet werden. Deswegen wurde auch probehalber die Linksabbiegespur von der Donauwörther in die Bauernstraße angelegt.
Die Ergebnisse der Verkehrszählung sollen frühestens in zwei Wochen vorliegen und müssen dann noch von der Bauverwaltung und dem Gersthofer Städteplaner aufgearbeitet werden. „Vor der Sommerpause wird sich der Stadtrat wohl nicht mehr damit befassen können“, so Ann- Christin Joder.
Ann Christin Joder, Rathaus Sprecherin
„Es werden keine Autokennzeichen festgestellt oder gespeichert.“