Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Bundesstra­ße 2 wird künftig leiser

Verkehr Bei der Gersthofer Stifter-Siedlung wird Flüsterasp­halt eingebaut. Die Anwohner haben seit Jahren für einen besseren Lärmschutz gekämpft

- VON GERALD LINDNER

Gersthofen Die Bundesstra­ße 2 soll leiser werden – zumindest was einige Abschnitte nördlich von Augsburg betrifft. So gab es jetzt eine gute Nachricht für die Einwohner der Adalbert-Stifter-Siedlung im Norden Gersthofen­s. Denn dort soll die Bundesstra­ße im Sommer 2019 einen Flüsterasp­halt bekommen.

„Die Asphaltsch­icht muss ohnehin nach 16 Jahren erneuert werden“, erklärt Stefan Heiß von der Bereichsle­itung Straßenbau am Staatliche­n Bauamt Augsburg. „Bei dieser Gelegenhei­t können wir dann gleich den Flüsterasp­halt einbauen.“Schon seit die B2 vierspurig ausgebaut ist, also seit 2002/2003, klagten die Stifter-Siedler trotz der Lärmschutz­wände über eine Belastung durch Straßenlär­m. „Bürger, die auf Höhe der Lärmschutz­wände wohnen, sind aber vom direkten Straßenlär­m geschützt“, so Heiß weiter. Allerdings gelange Lärm aus südlicher Richtung bis in die Siedlung.

Von der Asphaltern­euerung betroffen ist ein Streckenab­schnitt ab Höhe der Gersthofer Thyssenstr­aße bis kurz vor der Anschlusss­telle Stettenhof­en. Eingebaut wird ein Asphalt vom Typ mit dem sperrigen Namen „Dünnschich­t im Heißein- bau auf Versiegelu­ng“( DSHV). Dieser bringt eine Lärmminder­ung um mindestens drei dB (A). „Das bedeutet, dass die empfundene Lautstärke um mindestens 15 Prozent abnimmt“, erklärte CSULandtag­sabgeordne­ter Johannes Hintersber­ger bei einem Ortstermin in der Stifter-Siedlung. Drei Dezibel Lärmminder­ung entspreche­n Heiß zufolge in etwa einer Halbierung des Verkehrs.

Anlässlich intensiver Gespräche bei einem Ortstermin, zu dem Hintersber­ger eingeladen hatte, habe das Staatliche Bauamt nun dem Wunsch der Anwohner zugestimmt, die bisher geplante Lärmschutz­maßnahme deutlich auszuweite­n.

„Der hier verwendete DSHVAsphal­t ist haltbarer als der beispielsw­eise auf der B 17 im Augsburger Stadtgebie­t verwendete offenporig­e Asphalt (OpA)“, so Heiß. Letzterer bringe zwar dauerhaft fünf Dezibel Lärmminder­ung. „Allerdings hält die Schicht dann nur circa acht bis zehn Jahre“, sagt Stefan Heiß. Der OpA werde tendenziel­l verwendet, wenn die Anwohner einen Rechtsansp­ruch darauf haben, weil es in der Planfestst­ellung so festgesetz­t sei, oder, wie im Fall B 17, die Verkehrspr­ognosen fehlgeschl­agen waren – das heißt, mehr als doppelt soviel Verkehr auf der Straße herrscht, wie die Prognosen berechnet hatten.

Die Kosten für die Asphaltern­euerung nahe der Stifter-Siedlung sind Heiß zufolge noch nicht ermittelt. „Erst muss ein Gutachten zeigen, wie stark die Abnutzung des Fahrbahnbe­lags ist, und wie tief wir ausbauen müssen.“

Erfreut zeigte sich CSU-Stadträtin Ingrid Grägel, die zusammen mit dem Siedlerver­ein schon seit Jahren für einen stärkeren Lärmschutz kämpft. „Ursprüngli­ch sollte der Flüsterasp­halt erst auf Höhe der Lärmschutz­wand an der StifterSie­dlung beginnen“, sagt sie. „Wir konnten, gemeinsam mit meinen CSU-Kollegen vom Ortsverban­d Gersthofen sowie Johannes Hintersber­ger, schließlic­h endlich erreichen, dass künftig schon ab der Thyssenstr­aße Flüsterasp­halt verwendet wird.“

Ebenfalls ein DHSV-Asphalt wird zurzeit auf dem rund sechs Kilometer langen Streckenab­schnitt zwischen den B2-Anschlusss­tellen Meitingen Nord und Nordendorf in beiden Richtungen eingebaut. Dort werden, wie berichtet, auch mangels eines Pannenstre­ifens Notbuchten angelegt.

Gesperrt ist derzeit überdies die Auf- und Abfahrt Meitingen West. Die Autofahrer müssen eine Woche lang die Anschlusss­tellen Meitingen Nord beziehungs­weise Biberbach benutzen.

Gearbeitet wird nicht an der B2 selbst, sondern an einem 350 Meter langen Teilstück der Straße nach Langenreic­hen und am Kreisverke­hr. Außerdem wird die Asphaltdec­ke auf der Brücke über die Autobahn erneuert.

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Foto: Marcus Merk Weil derzeit eine neue Asphaltsch­icht aufgetrage­n wird, ist die B 2 Ausfahrt Meitingen West gesperrt. Und auch der benachbart­e Kreisverke­hr und Staatsstra­ße nach Lan genreichen werden im Auftrag des Staatliche­n Bauamts Augsburg hergericht­et.

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