Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Landkreis sucht Helfer für Asylbewerber
Auf den Schultern der Aktiven liegt eine immer größere Last
Landkreis Augsburg Drei Stunden konnten vor Kurzem die Leiter der ehrenamtlichen Helferkreise für Asylbewerber ihre Wünsche, Anregungen und Nöte Landrat Martin Sailer vortragen. Dabei wurde deutlich, dass es oft die gleichen Probleme sind, die die Ehrenamtlichen in ihrem Alltag bewegen.
Die Wohnungs- und Jobsuche für Asylbewerber mit Bleiberecht gestaltet sich häufig äußerst schwierig. Zudem seien die Verfahren bei der Notwendigkeitsprüfung von medizinischen Eingriffen umständlich. Und Asylbewerber, die in abgelegenen Unterkünften auf dem flachen Land wohnen, haben hohe Fahrtkosten. Vor allem beim Wechsel der Zuständigkeiten vom Landratsamt auf das Jobcenter gibt es hinsichtlich der medizinischen Versorgung von anerkannten Flüchtlingen immer wieder Diskussionen, außerdem häufig Schwierigkeiten bei der Passbeschaffung oder bei der Kommunikation mit den Behörden.
Als sehr frustrierend und demotivierend empfinden es die Helfer, dass immer wieder abgelehnte Asylbewerber abgeschoben werden, die sehr bemüht und inzwischen gut integriert waren. Auch der Rückzug vieler Helfer aus ihrem Engagement macht den Aktiven große Sorge: Es lastet eine immer noch größere Bürde auf den Schultern derjenigen, die sich noch engagieren.
In der sehr konstruktiven Gesprächsrunde sagte Landrat Martin Sailer zu, dort etwas zu verbessern, wo dies möglich sei. Allerdings seien in vielen Bereichen aufgrund gesetzlicher Vorgaben dem Landratsamt die Hände gebunden. Für den Herbst wurde eine Folgeveranstaltung angekündigt. „Angesichts der hohen Belastung der Helfer möchte ich interessierte Landkreisbürger bitten, sich ebenfalls in diesem Bereich zu engagieren“, so Landrat Martin Sailer.
Interessenten können sich an die Integrationslotsin Astrid Zimmermann wenden, per E-Mail an Zimmermann.A@diakonie-augsburg.de, Telefon 0821/455429-22 oder 0174/1315 515.