Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Der steinige Weg zum Hochwasserschutz
Gemeinderat Kutzenhausen will ein transparentes Konzept. Nicht gewünscht sind aber Freiflächen-Photovoltaikanlagen
Kutzenhausen Eine ganze Palette kommunalpolitischer Angelegenheiten spiegelte die jüngste Gemeinderatssitzung in Kutzenhausen wider. Dabei drehten sich gleich zwei der Themen ums Nass, allerdings in seiner negativen Eigenschaft – nämlich um Hoch- und Oberflächenwasser.
● Hochwasserschutz Bürgermeisterin Silvia Kugelmann bezeichnete das Konzept als kompliziertes und komplexes Thema. In der Tat: Seit vielen Jahren wird daran gearbeitet. Doch über eine Zustandsbewertung und verschiedene Anträge hinaus ist das Projekt bislang nicht weitergekommen. Bei einer Besprechung mit der Gemeinde, dem beauftragten Steppacher Ingenieurbüro Sweco und Vertretern des Wasserwirtschaftsamts (WWA) Donauwörth wurden weitere Schritte festgelegt.
Demnach sind unter anderem die Analyse der Außengebiete und des innerörtlichen Abflusses mit Modellierung, die Erstellung eines Sanierungsplans für den Riedgraben, ein Gesamtkonzept als Vorentwurf für den Ort Kutzenhausen und die Auf- einer Kosten- und Nutzenanalyse notwendig. All dies werde benötigt, um das Förderverfahren einzuleiten, sagte Kugelmann. Sweco-Vertreter Wolfgang Deffner sprach von möglichen Höchstfördergeldern bis zu 75 Prozent.
Um beim Hochwasserkonzept auf seinem holprigen und steinigen Weg voranzukommen, müsse allerdings die mit dem Wasserwirtschaftsamt eruierte Planungsleistung erbracht werden. Der Gemeinde liege dann ein transparentes Konzept vor, das die Basis für weiterführende Entscheidungen und Entwicklungen beinhalte. Der Gemeinderat votierte nach kurzer Diskussion für die Erbringung der weiteren Planungsleistungen.
● Bebauungsplan Um Wasser ging es auch bei der Aufstellung des Bebauungsplans für eine Teilfläche im südwestlichen Bereich eines Flurstücks in Agawang am Höllweg. Der Geltungsbereich umfasst eine Fläche von 1166 Quadratmeter. Zur Prüfung der Möglichkeiten für die Regenwasserbeseitigung wurde dort im April eine Schürfgrube ausgehoben und ein Sickerversuch durchgeführt. Der Test bestätigte die auslistung reichende Sickerfähigkeit des Untergrunds für das Bauvorhaben.
Etliche Gemeinderäte verwiesen in diesem Bereich auf die Problematik bei Starkregen. Immer wieder komme es vor, dass hier Oberflächenwasser vom Hang in den Höllweg strömt, hieß es.
Das Gremium beschloss zwar, die Aufstellung des Bebauungsplans im beschleunigten Verfahren ohne Umweltprüfung durchzuführen, gleichzeitig aber auch, dass ein westlicher Grünstreifen unabdingbar sei, um die Ableitung von Oberflächenwasser zu gewährleisten.