Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Streit um gefällte Bäume geht weiter
Anwaltskanzlei greift die Stadt an
Die Baumfällungen am Herrenbach sind ein emotionales Thema, das die Bürger umtreibt. Insgesamt 96 Bäume sollen weg, um den Schutz von Anwohnern zu erhöhen. Ein Teil der Bäume ist gefällt. Um die Fällung tobt nun auch ein juristischer Streit. Die Münchner Anwaltskanzlei Labbé& Partner sieht im Vorgehen der Stadt ein rechtswidriges Verhalten. Dies wird in einem Schreiben auch Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) mitgeteilt. Die Ausschussgemeinschaft Freie Wähler/Die Linke/ÖDP und Polit-WG hatte die Anwaltskanzlei beauftragt.
Im Schreiben an Gribl heißt es: „Nach Durchsicht und Prüfung der Unterlagen sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass erhebliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit der erfolgten und geplanten Fällungen von 36 beziehungsweise 96 Bäumen entlang des Herrenbachs bestehen.“Aus Sicht der Kanzlei müssen deshalb die geplanten Fällungen zwingend nochmals überprüft werden.
Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) hatte zuletzt geäußert, dass die Stadtverwaltung ein externes Gutachten in Auftrag gegeben habe, um die Grünanlage am Herrenbach im Sinne des Hochwasserschutzes möglichst sensibel weiterzuentwickeln. Das Ergebnis wird voraussichtlich Ende Oktober vorliegen. Untersucht wird in den nächsten Wochen die Stabilität des Dammes, zusätzlich werden die kritischen Bäume identifiziert, deren Umsturz die Stabilität des Dammes gefährden könnten. Zum Inhalt und zur Aufgabenstellung dieses Gutachtens will sich die Stadt am Freitag näher äußern.