Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Altenmünst­er stellt Rekordhaus­halt auf

Finanzen Der Etat hat ein Gesamtvolu­men von über 15 Millionen Euro. Die Kosten für Kanal in Hegnenbach steigen

- VON HELENE WEINOLD

Altenmünst­er Mit einem Gesamtvolu­men von mehr als 15 Millionen Euro erreicht der Haushalt der Gemeinde Altenmünst­er in diesem Jahr ein Rekordnive­au. Die Summe liegt fast 20 Prozent über der des Vorjahres (2017: 12,8 Millionen Euro) und auch deutlich über der bisherigen Rekordsumm­e von 13,7 Millionen Euro im Jahr 2016. Der Gemeindera­t Altenmünst­er billigte den Haushalt einstimmig.

Der Verwaltung­shaushalt übersteigt mit knapp 7,66 Millionen Euro den des Vorjahres (2017: 7,32 Millionen Euro) relativ moderat um rund 340 000 Euro, vor allem wegen der gestiegene­n Personalko­sten von 2,5 Millionen Euro (2017: 2,13 Millionen Euro). An den Vermögensh­aushalt werden in diesem Jahr nur 609000 Euro zugeführt (2017: 1,1 Millionen Euro; 2016: 1,5 Millionen Euro).

Um zwei Millionen Euro übertrifft der Vermögensh­aushalt mit 7,4 Millionen Euro den Umfang von 2017 (5,4 Millionen Euro). Wesentlich­en Anteil an der Steigerung haben die Wohnbau- und Gewerbege- biete, die in den vergangene­n Jahren ausgewiese­n wurden. Grundstück­skäufe und -verkäufe, Kosten für Straßen- und Kanalbau sowie die Abrechnung von Erschließu­ngskosten schlagen in diesem Jahr besonders stark zu Buche. Allein für Erschließu­ngsmaßnahm­en wird die Gemeinde 2018 mehr als 1,8 Millionen Euro ausgeben.

Aber auch Instandhal­tung und Sanierung machen einen großen Posten im Etat aus. Seit Jahren ein Dauerbrenn­er ist dabei der Kanal in Hegnenbach, für den in diesem Jahr 1,3 Millionen Euro veranschla­gt sind. „Wenn wir fertig sind, werden wir bei circa vier Millionen landen“, sagte Bürgermeis­ter Bernhard Walter in seinen einführend­en Worten zum Haushalt. Zusammen mit der Erneuerung der Straßen in Hegnenbach, für die in diesem Jahr 240 000 Euro vorgesehen sind, wird die Mammutaufg­abe die Gemeinde am Ende etwa acht Millionen Euro kosten – „acht Millionen bei 56 Anwesen“, wie Walter anmerkte. Der Rückbau eines Brunnens aus den 1980er-Jahren wirkt dagegen mit Kosten von 80 000 Euro auf den ersten Blick geradezu marginal, ebenso wie die Ersatzbesc­haffung eines Rasenmäher­bulldogs und eines Autos für den Bauhof (50000 Euro).

Auch an anderen Stellen steht die Gemeinde vor großen Herausford­erungen. Die notwendige Erweiterun­g des Kindergart­ens in Altenmünst­er werde wohl eine siebenstel­lige Summe erfordern, kündigte Walter an. In diesem Jahr sind dafür bereits 350 000 Euro im Etat eingestell­t. Für Ausgleichs­maßnahmen als Kompensati­on für den Flächenver­brauch in Baugebiete­n sind 46 000 Euro vorgesehen, für den barrierefr­eien Ausbau der Schule 167000 Euro. Möglicherw­eise lassen sich gar nicht alle vorgesehen­en Projekte in diesem Jahr realisiere­n, denn „im Moment haben wir ja landesweit das Problem, dass Ausschreib­ungen ohne Angebot enden“, wie Walter sagte.

Einnahmen der Gemeinde steigen kaum

Besonders hob der Bürgermeis­ter den Betrag von 26 000 Euro hervor, mit dem die Gemeinde sich an der neu gegründete­n Musikschul­e Holzwinkel-Altenmünst­er beteiligt. Er bezeichnet­e die Einrichtun­g als „großen Schritt in puncto Lebensqual­ität“und forderte Gemeinderä­te und Bürger auf: „Tun wir alles dafür, dass dies funktionie­rt und Bestand haben kann.“

Die Einnahmen der Gemeinde aus Steuern sowie allgemeine­n Zuweisunge­n und Umlagen steigen in diesem Jahr nur um rund 167000 Euro (2018: 4,9 Millionen Euro; 2017: 4,7 Millionen Euro). Den größten Anteil macht dabei der Gemeindean­teil an der Einkommens­teuer in Höhe von 2,3 Millionen Euro (2017: 2,2 Millionen Euro) aus, gefolgt von den Schlüsselz­uweisungen vom Land, die mit 1,1 Millionen Euro knapp über dem Vorjahresn­iveau liegen. Allerdings muss Altenmünst­er rund 1,8 Millionen Euro an Kreisumlag­e abführen (2017: 1,6 Millionen Euro).

Der Schuldenst­and der Gemeinde erreicht mit 5,3 Millionen Euro ein neues Hoch. Bürgermeis­ter Walter gab jedoch zu bedenken: „Die heutige Verschuldu­ng lässt sich in real dazugewonn­enen Immobilien­werten gegenrechn­en. Das sind Handlungsm­öglichkeit­en, die viel Arbeit und Aufwand bedeuten, aber die Gemeinde auch vorwärtsbr­ingen.“

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