Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Warum werden die Waldkinder vergessen?
Zum Artikel „Die Bücherei im Dinkel scherber Bahnhof?“vom 14. Juli:
Im Zusammenhang mit der Diskussion um eine weitere Kindergartengruppe in Dinkelscherben verblüfft es schon sehr, dass von den Verantwortlichen mit keinem einzigen Wort das Thema „Waldkindergarten“angesprochen wird.
Und dies, obwohl es am Ort seit über 15 Jahren eine sehr erfolgreiche „Waldmaxigruppe“gibt, die auf dieses Konzept aufbaut. Man müsste nur mal in Welden nachfragen, wo schon seit Jahren ein Waldkindergarten diesen modernen pädagogischen Weg beschreitet, der auf Naturerleben/-verstehen und gesunder Bewegung an frischer Luft basiert.
Und das Tolle an einem Waldkindergarten ist, dass sich ein derartiger mit wesentlich geringerem finanziellen Aufwand einrichten ließe als die herkömmlichen Lösungen. Stattdessen werden wieder aufwendige Planungen zum Umbau des Pfarrzentrums betrieben, deren Umsetzung zu einer weiteren Verschärfung der Raum-, Parkplatz- und Anfahrtssituation führen wird. Von den erheblichen Kosten ganz zu schweigen. Darüber hinaus verlegt man dann noch eine eingeführte Institution wie die Gemeindebücherei in die Peripherie in der Hoffnung, bahnreisende Pendler als neue Zielgruppe zu akquirieren. Dies alles bei einer finanziellen Situation, die alles andere als rosig zu bezeichnen ist. Ich kann den Verantwortlichen nur empfehlen, sich mal in Welden zu informieren, statt in Hoffnung auf „Zuschüsse“Geld auszugeben, von dem die Gemeinde bekanntermaßen nicht so viel hat und mit dem in naher Zukunft noch viele andere Baustellen abzuarbeiten sind.
Joachim Aumann, Dinkelscherben