Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Unverhoffte Goldmedaille
Leichtathletik Angela Stockert kennt keine Altersgrenzen
Kitzingen 13 Gold-, fünf Silber- und ebenso viele Bronzemedaillen hat die 18-jährige Leichtathletin Angela Stockert aus Aystetten bei bayerischen Meisterschaften für die SpVgg Auerbach/Streitheim in ihrer noch jungen Laufbahn geholt. Da sie aufgrund ihrer Verpflichtungen als Kaderathletin für den deutschen Leichtathletikverband heuer nicht alle bayerischen Titelkämpfe absolvieren konnte, war ihr Medaillenhunger zum Ende der Meisterschaftssaison auf Landesebene noch nicht ganz gestillt. Deshalb wollte sie noch unbedingt bei den bis zu vier Jahre älteren Athletinnen der U23 an den Start gehen und sich noch so zusätzlich für die deutschen Mehrkampfmeisterschaften fit zu halten. An Gold dachte sie nicht, eher wollte sie das Konto bei Silber und Bronze aufstocken.
Den Experten am Kugelstoßring fiel sie vor allem durch ihre Körpergröße und ihre Schlankheit auf, und ihre älteren Konkurrentinnen sahen in ihr eine ernst zu nehmende Gegnerin. Uns so kam es auch mit der vier Kilogramm schweren Kugel. Sie ging im ersten Versuch mit 11,84 m in Führung, steigerte sich im zweiten auf den neuen Vereinsrekord von 12,30 m, gab die Spitze nicht mehr ab und holte unerwartet ihre 14. Goldmedaille.
Sie leistet sich sogar den Luxus, auf den sechsten Versuch zu verzichten und bereite sich auf den 100 m Hürdenlauf vor. Im ersten Vorlauf über diese Strecke legte die große U23-Favoritin Katharina Winkler von der LG Erlangen mit 13,70 Sekunden die Richtzeit, während Stockert in ihrem Vorlauf mit 14,26 Sekunden zwar ihren eigenen Vereinsrekord verbesserte, aber deutlich hinter der Spitzenläuferin blieb. Eng wurde es dann im Endlauf. Bis zu Hürde sieben von zehn lagen beide gleichauf, doch dann ließen bei Stockert die Kräfte nach und sie musste sich mit 14,15 zu 14,50 Sekunden mit Silber zufriedengeben.
Auch die U16 ermittelten in Kitzingen ihre Meister. Mit dabei in W15 die ebenfalls für die SpVgg Auerbach/Streitheim startende Lisa Kemmerling aus Emersacker. Mit einer sehr guten Serie mit dem drei Kilogramm schweren Stoßgerät fehlten ihr nur neun Zentimeter zu einer Medaille, denn 11,12 m reichten nur für den vierten Rang. Ihren guten Leistungsstand bewies sie auch beim Speerwurf, hier landete ihr Speer bei 31,69 m und somit auf dem sechsten Platz.