Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Für den Lechsteg
Fahrrad Allererste Weichenstellung für den Überweg zwischen Haunstetten und Kissing
Acht Jahre, nachdem der Stadtrat Überlegungen für einen Fahrradsteg über den Lech zwischen Haunstetten und Kissing vorläufig zu den Akten gelegt hatte, zeichnen sich für das Projekt zarte Chancen auf eine Realisierung ab. Der Bauausschuss des Stadtrates stimmte gestern gegen die zwei Stimmen der Grünen dafür, einen solchen Brückenneubau im Stadtentwicklungskonzept vorzusehen. Dieses Papier soll skizzieren, wie sich Augsburg in den kommenden Jahrzehnten entwickeln soll und benennt auch hunderte von Einzelmaßnahmen. Ein konkreter Beschluss für eine Realisierung des Projekts war die Abstimmung aber noch nicht.
Die Augsburger Grünen hatten sich im Vorfeld wie auch die Augsburger Naturschützer gegen den Steg ausgesprochen, unter anderem weil ein Radweg mehr Bürger in Waldgebiete locke, die hinsichtlich Natur- und Artenschutz sensibel sind. „Es gibt in Augsburg dringlichere Projekte für Fahrradfahrer“, so Stadtrat Cemal Bozoglu.
„Es gibt keinen besseren Umweltschutz als den Steg“, entgegnete Hedwig Müller (CSU). Auf diese Weise ließe sich der Radverkehr zwischen Haunstetten und Inningen stärken. Die SPD betonte, den Naturschutz wichtig zu nehmen. Allerdings sei im jetzigen Stadium doch gar nicht klar, wo der Steg genau gebaut werden könnte. Darum seien auch die Auswirkungen nicht abschätzbar. Wenn man das Projekt langfristig weiterverfolgen wolle, sei es nötig, die Auswirkungen für verschiedene Varianten zu überprüfen. Baureferent Gerd Merkle (CSU) sagte, es sei etwa denkbar, den Radweg zum Steg nicht in Verlängerung der Krankenhausstraße zu führen, die an sensiblen Waldgebieten endet. Auf Höhe Siebenbrunn gebe es heute schon eine Asphaltstraße, die nah an den Lech reiche.