Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zoff im Rathaus

Kommunalpo­litik Grüne drohen indirekt mit einem Ende des Regierungs­bündnisses

- VON STEFAN KROG

Die Regierungs­partner CSU, SPD und Grüne sind am Donnerstag im Bauausschu­ss so massiv wie noch nie seit Bestehen des inzwischen vier Jahre alten Regierungs­bündnisses aneinander­geraten. Dass es krachen würde, hatte sich schon im Vorfeld abgezeichn­et, weil mehrere strittige Themen aus dem Bereich Stadtentwi­cklung auf der Tagesordnu­ng standen. Vor allem der Streit über das Baugebiet „Zum Fuggerschl­oß“in Bergheim eskalierte zeitweise.

Grünen-Stadtrat Cemal Bozoglu drohte indirekt mit einem Ende des Bündnisses. Er sehe „die derzeitige politische Konstellat­ion gefährdet“. Das Beharren der CSU, das Baugebiet „Zum Fuggerschl­oß“in Bergheim entgegen einem von der Stadt beauftragt­en Fachgutach­ten mit ihrer Mehrheit im Ausschuss zusammen mit Pro Augsburg durchzuset­zen, sei befremdlic­h. „Hier werden einzelne Interessen vors öffentlich­e Interesse gestellt. Wenn die größte Fraktion im Stadtrat so agiert, haben wir ein grundsätzl­iches Problem. Mit so einem Politikver­ständnis wollen wir nichts zu tun haben.“ Sein Fraktions-Kollege Christian Moravcik sagte, er fühle sich in die vorherige Regierungs­periode zurückvers­etzt, als CSU und Pro Augsburg mit knapper Mehrheit regierten.

Ein unmittelba­rer Bruch des Bündnisses scheint nicht anzustehen, in der Fraktion ist der Unmut über mehrere Projekte der Stadtregie­rung aber groß. Neben den Überlegung­en für ein Baugebiet in Radegundis geht es um die geplante Erweiterun­g des Lechhauser Gewerbegeb­iets sowie um den möglichen Fahrradste­g über den Lech und die Stellungna­hme der Stadt zum Thema Osttangent­e.

Bei den Themen Osttangent­e und Radsteg unterlagen die Grünen gestern im Ausschuss – die Mehrheit der Stadträte begrüßt die Ostumfahru­ng und könnte sich auch vorstellen, einen Fahrradste­g über den Lech näher untersuche­n zu lassen. Beim größten Zankapfel – nämlich dem Bergheimer Baugebiet – herrschte nach eineinhalb Stunden Debatte aber Verwirrung, wie die Abstimmung eigentlich ausgegange­n ist. Wie es dazu kam, lesen Sie auf »Seite 30 »Kommentar

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