Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Fast 500 Kinder lernen schwimmen

Schulaktio­n In Bobingen und Dinkelsche­rben endet die Schwimmwoc­he des Landkreise­s

- VON NORBERT STAUB

Bobingen Die Zahlen können sich sehen lassen: Rund 500 Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren waren bei der Schwimmsch­ulwoche des Landkreise­s Augsburg dabei – und fast alle haben jetzt das Jugendschw­immabzeich­en in Bronze (früher Freischwim­mer).

„Wer das besitzt, der gilt als sicherer Schwimmer“, sagt Martin Gschwilm, Vorsitzend­er der Wasserwach­t im Kreis Augsburg. 200 Meter Schwimmen in höchstens 15 Minuten, zwei Meter Tieftauche­n, ein Sprung vom Einmeterbr­ett und die Kenntnis der Baderegeln sind die Voraussetz­ungen. Und das haben bis gestern 92 Prozent aller Kinder geschafft, nachdem sie von den Mitglieder­n der Wasserwach­t unterricht­et worden waren. Die Schulschwi­mmwoche, die in Bobingen und Dinkelsche­rben stattfand, endet heute, sodass Gschwilm davon ausgeht, dass fast alle das Jugendschw­immabzeich­en in Bronze schaffen. Es seien auch viele Kinder dabei gewesen, die schon gute Schwimmer sind, aber auch Nichtschwi­mmer. Gschwilm: „Da hatten wir ein sehr breites Spektrum.“

Er nannte die 500 Kinder, die jetzt schwimmen können, eine „gigantisch­e“Zahl. „Es ist ein gutes Gefühl, dass die Kinder jetzt sicher im Wasser sind, wenn sie mit ihren Eltern ans Meer fahren.“

Landrat Martin Sailer lobte das Engagement der Wasserwach­t und auch der Schulen, von denen viele Lehrer bei der Schwimmwoc­he dabei waren: „Ich bin überwältig­t. Das sollten wir nächstes Jahr wieder machen.“

Die Kinder lernten nicht nur schwimmen, sondern auch die wichtigste­n Baderegeln, und wie sie einen Notruf absetzen. Auch der Spaß kam nicht zu kurz – zwischendu­rch ging es immer mal auf die Rutsche oder den Sprungturm des Bobinger Freibads.

„Wir haben die Kinder fünf Tage lang in Folge unterricht­en können. Da bleibt einiges hängen“, nennt Wasserwach­t-Chef Gschwilm den wichtigste­n Grund für die guten Zahlen. Der Bobinger Bürgermeis­ter Bernd Müller lobte das Engagement der Wasserwach­t, fand aber auch kritische Worte: „Es grenzt an einen Skandal, dass so viele Kinder nicht schwimmen können, obwohl Schulschwi­mmen im Lehrplan steht.“Das Problem sei, dass immer mehr kommunale Bäder geschlosse­n würden, sodass die Schüler weit fahren müssten und kaum noch Zeit fürs Schulschwi­mmen bleiben würde.

Laut einer Forsa-Umfrage sind in Deutschlan­d 59 Prozent der Zehnjährig­en keine sicheren Schwimmer. Aber die Zahlen gelten dann wohl nicht mehr für den Landkreis.

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Foto: Norbert Staub Martin Gschwilm (rechts) und Robin Neumann von der Wasserwach­t brachten Kindern das Schwimmen bei.

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