Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Das größte Hotel der Stadt wird wohl 2019 gebaut
Projekt An der Wertachbrücke plant eine Kette aus Berlin ein siebenstöckiges Haus mit 500 Betten. Aktuell hat an dem Standort noch ein Autohaus seinen Sitz. Das wird aber nicht mehr lange so bleiben
Noch stehen vor dem Gebäude an der Wertachbrücke beim Plärrer BMW-Autos und Motorräder. Lange allerdings wird das nicht mehr so bleiben. An der Einfahrt in der Langenmantelstraße hängt seit einigen Tagen ein Plakat, das darauf hinweist, dass das Autohaus am 20. August umziehen werde – in die Bergiusstraße nach Göggingen. Langfristig will die Firma Reisacher alle bisherigen Standorte in der Stadt in einem Neubau in Lechhausen zusammenführen. Bis Anfang 2020 soll es so weit sein. Der Umzug der Filiale an der Wertachbrücke nach Göggingen sei eine komfortable Übergangslösung, wie das Unternehmen auf seiner Homepage schreibt.
Zugleich macht das Autohaus damit an dem Standort beim Plärrer Platz für ein Großprojekt. Dort soll das größte Hotel der Stadt gebaut werden. Die Kette „Leonardo Hotels“aus Berlin will in dem Bereich zwischen Langenmantelstraße und der Schwimmschulstraße einen siebenstöckigen Neubau mit insgesamt 235 Zimmern und 500 Betten eröffnen, wie sie im Januar dieses Jahres mitteilte. Zum Vergleich: Das Dorint, bislang das größte Hotel der Stadt, hat 184 Zimmer mit 320 Betten.
Im Januar hieß es, das Projekt solle bereits Ende 2019 abgeschlossen ein. Ob dieser Zeitplan noch zu halten ist oder sich möglicherweise etwas verzögert, ist aktuell unklar. Von Leonardo Hotels hieß es zuletzt auf Anfrage, der Standort Langenmantelstraße befinde sich derzeit im Bebauungsplanverfahren; Ziel sei es, im Frühjahr 2019 mit dem Bau zu beginnen. Zu weiteren Fragen könne man aktuell noch keine Auskunft erteilen, da sich diese Punkte erst im weiteren Verlauf des Verfahrens konkretisierten.
Vor einiger Zeit noch hatte es andere Pläne um das Grundstück gegeben. Damals, im Januar 2017, war es Eigentum einer Firma namens NemBud gewesen. In einem damaligen Konzept war zwar bereits von einem Hotel die Rede, dieses sollte aber nur 180 Zimmer haben. Auf dem Gelände sollte außerdem ein Supermarkt gebaut werden. Aus diesen Plänen wurde nichts. Mittlerweile gehört das Grundstück einer Firma des ehemaligen Rennfahrers und Münchener Immobilienunternehmers Hubert Haupt, die auch für die Entwicklung und Fertigstellung des Objekts zuständig sein soll. Von einem Supermarkt ist im Antrag, der im Oktober 2017 im Bauausschuss behandelt wurde, zumindest keine Rede mehr. Dafür sind die Ausmaße des geplanten Hotels größer, es soll unter anderem noch einmal mehr Zimmer haben, dazu einen Konferenz- und Gastronomiebereich mit dazugehörender Küche, eine Eingangslobby mit angegliederter Bar und eine zweigeschossige Tiefgarage mit 137 Autound 18 Fahrradstellplätzen.
Leonardo Hotels ist nach eigenen Angaben an über 130 Standorten in Europa vertreten. Im Januar hieß es von der Kette, das Haus in Augsburg solle eine Unterkunft der Kategorie „Royal“werden. Solche Hotels gibt es noch in Berlin, München, Köln, Düsseldorf, Mannheim, Frankfurt, Baden-Baden, Nürnberg, Edinburgh und Warschau. Zimmer sollen in Augsburg ab 99 Euro in der Nebensaison kosten, teilte das Unternehmen damals mit.