Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ein heißes Stauwochenende
Verkehr Viele Autofahrer müssen auf dem Weg in den Urlaub am Augsburger Land vorbei und fahren entlang der B 2 und A8. Die Polizei rechnet mit Staus und Behinderungen auf den Straßen. Wie sich die Einsatzkräfte vorbereiten
Das Wochenende wird heiß – wohl vor allem für all die, die gleich nach Schulende in die Ferien fahren. Wo deshalb mit Verkehr zu rechnen ist.
Gersthofen Es wird heiß. Das Thermometer knackt am Wochenende die 30-Grad-Marke. Die perfekte Gelegenheit, um Badehose und Gummikrokodil einzupacken und zum nächsten Badesee zu fahren. Alle Schüler können sich gleich doppelt freuen: Endlich beginnen die Sommerferien. Worauf die Kinder schon seit Wochen hinfiebern, bedeutet für viele Erwachsene am Wochenende Stress. Denn zu Ferienbeginn in Bayern packen die Menschen ihre Koffer und fahren in den Urlaub. Stau und Unfälle sind vorprogrammiert. Auch durch den nördlichen Landkreis wird entlang der Autobahn 8 und der Bundesstraße 2 die Reisewelle schwappen und die Straßen verstopfen.
Die Autobahnpolizei in Gersthofen wird am Wochenende verstärkt im Einsatz sein. Stellvertretender Dienststellenleiter Richard Thoma sagt: „Wir haben die normale Besetzung nach Schichtplan. Dazu kommen aber zusätzliche Tageseinsätze.“Er rechnet fest mit einem verstärkten Verkehrsaufkommen zum Ferienbeginn. Kritisch sieht er vor allem den Zeitraum zwischen Freitagmittag und Samstagnachmittag: „Am Freitag treffen die ersten Reisenden auf den normalen Berufsverkehr. Und am Samstag ist Hauptreisezeit.“Die heißen Temperaturen, die fürs Wochenende gemeldet sind, erschweren die Situation zusätzlich. „Die Autos können im Stau überhitzen und liegen bleiben. Und die Insassen können Kreislaufprobleme bekommen.“
Für die Menschen, die dann versorgt werden müssen, ist die Motorradstreife des Bayerischen Roten Kreuz (BRK) von Freitagmittag bis Sonntagabend im Einsatz. Zwei bis drei Motorradfahrer sind entlang der Autobahn, der B17 und der B2 unterwegs, haben ihr Equipment immer dabei und leisten im Notfall Erste Hilfe. „Sie können sich leichter am Stau vorbeischlängeln und flexibler zum Einsatzort kommen, um dort zu helfen“, erklärt Manfred Rupprecht, Leiter des Rettungsdienstes des Kreisverbandes Augsburger-Land. „Bei Unfällen kommen sie außerdem leichter durch die engen Rettungsgassen“, sagt er. Zur Reisewelle am Wochenende will Rupprecht vom BRK besonders auf diesen Punkt aufmerksam machen.
„Wenn alles still steht, sollten die Autofahrer immer vorsorglich die Rettungsgasse bilden, nicht erst, wenn sie im Rückspiegel das Blaulicht sehen.“Denn wenn viel Verkehr herrscht, hat die Rettungsgasse
einen großen Einfluss darauf, wann die Rettungskräfte am Einsatzort eintreffen können.
Neben Polizei und Rettungsdienst bereiten sich auch die Abschleppdienste auf die Ferienzeit vor. Hans Jäger aus Gersthofen ist mit etwa zehn Fahrzeugen am Wochenende im Einsatz. „Wir werden sicherlich mehr zu tun haben.“Jedes Jahr stellt er fest: Es ist immer dasselbe. „Jeder freut sich auf seinen Urlaub und will als Erster am Strand oder am Campingplatz sein.“Die Zeit, vor der langen Reise noch mal einen Blick unter die Motorhaube zu werfen, nehmen sich die wenigsten. Hans Jäger empfiehlt deshalb: Die Autofahrer sollten unbedingt kontrollieren, dass die Reifen in Ordnung sind und sich kein Marder eingenistet hat. „Denn gerade solche Sachen machen sich vielleicht erst auf einer langen Reise bemerkbar und verursachen dann eine Panne.“Seine Mitarbeiter sind vor allem ab Freitagmittag im Einsatz, erst ab Sonntagnachmittag erwartet Hans Jäger, dass es wieder ruhiger wird.
Dass am Wochenende viel los sein wird, ist auch Kerstin Wegmann, Pächterin der OMV-Tankstelle in Meitingen, klar. „Wir werden es deutlich spüren. Mehr Leute haben wir aber nicht da, nur die normale Schichtbesetzung.“Der Juli sei die Meitinger Tankstelle vom Umsatz her der beste Monat im Jahr. „August ist eher ruhig, da sind viele unserer Stammkunden selbst im Urlaub.“
An der Agip-Tankstelle in Gersthofen dagegen erwartet Geschäftsführer Mario Winkler, dass es ruhig bleibt. „Wir sind schon zu weit weg vom Schuss.“Seine Kunden kommen eher aus dem Industriegebiet. „Und die fahren am Wochenende sowieso nicht.“»Aufgefallen