Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Was vom Spaßbad übrig bleibt
Königstherme Der Stadtrat entscheidet sich für den Erhalt des Saunabereichs
Wenn die Sommerferien vorbei sind, ist aller Voraussicht nach der Badebereich der Königstherme abgerissen. Der Stadtrat hat jetzt beschlossen, dass ein größerer Teil des ehemaligen Spaßbades stehen bleibt als bisher geplant. Eine Nutzung als Therme kommt aber nicht mehr infrage.
Im Oktober 2017 hatte der Rat beschlossen, das langjährige Wahrzeichen der Stadt zurückzubauen. Stehen bleiben sollten nach dem damaligen Beschluss die Eishalle und das Funktionsgebäude zwischen den großen Hallen. Jetzt haben die Stadträte beschlossen, dass auch der Bau stehen bleibt, der früher den Saunabereich beherbergt hat. Anders als die Schwimmhalle ist das Gebäude statisch wohl noch so gut in Schuss, dass es zumindest stehen bleiben kann. Saunieren wird dort allerdings nicht mehr möglich sein. Der Stadtrat hatte zuletzt prüfen lassen, was ein neues Bad mit und ohne Sauna kosten würde, ebenso wurde eine Runderneuerung des alten Saunabereichs geprüft. Das Ergebnis ist für die Badefreunde ernüchternd: Ein attraktives Hallenbad mit Saunabereich, das auf dem Markt in der Region eine Chance hätte, käme der Stadt sehr teuer. Eine kleine Variante ohne Sauna wäre demnach wenig sinnvoll.
Eine neue Saunalandschaft im zweistöckigen Altbau würde laut Studie ein jährliches Defizit von etwa 770 000 Euro verursachen. Das ließe sich nur mit zusätzlichen Kunden von außerhalb der Stadt mindern. Doch die Experten halten es angesichts vieler neuer Saunen im Umland für unwahrscheinlich, dass in großer Zahl Kunden von außerhalb nach Königsbrunn kommen werden. Keine guten Nachrichten für die Saunafreunde in der Stadt: Eine Bürgerin machte ihrem Unmut in der Sitzung laut Luft.
Möglich wäre, dass aus dem ehemaligen Bad ein Bürgerhaus wird. Tristan Franke und Julia May-Bohn von der Firma Bohn Architekten aus München stellten ein Konzept vor, wie es schon bei anderen Gebäuden in Großstädten realisiert wurde: Dabei wird das bestehende Gebäude entkernt, nicht tragende Wände entfernt und je nach Bedarf der Nutzung saniert. Dabei entstehen große Räume mit hohen Decken, die je nach Bedarf neu gestaltet werden können. Der Stadt als Bauherr komme diese Lösung insgesamt günstiger als ein Komplettabriss und ein folgender Neubau, sagte Julia Mang-Bohn. So entstünden Räume für die Vereine und für die Stadt, die zum Beispiel neue Standorte für Bibliothek und Archiv sucht. Platz für eine kleine Stadthalle wäre auf dem Areal immer noch. Der Stadtrat lobte die Idee grundsätzlich. Beschlossen wurde, dass der ehemalige Saunabereich stehen bleibt.