Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Eine Problem Immobilie macht Fortschrit­te

Stadtentwi­cklung Seit Jahren steht das Gebäude am Schmiedber­g leer, nun sieht man erste Entwicklun­gen am Bau. 2019 sollen die Arbeiten abgeschlos­sen sein. Die geschäftli­chen Hintergrün­de des Bauprojekt­es sind ungewöhnli­ch

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Haus liegt schon seit Wochen Dämmmateri­al bereit, um verbaut zu werden.

Wie berichtet, wirken manche Hintergrün­de um die Immobilie rätselhaft. So taucht das Bauprojekt auf der Homepage der Firmengrup­pe „AKA Internatio­nal“auf, die sich dem Investor aus Dubai zuordnen lässt. Zu dieser Gruppe gehört auch ein Unternehme­n namens „AKA Petroleum“, das sich auf seiner Internetse­ite als „multinatio­naler Energiekon­zern“präsentier­te und als Kontaktadr­esse ausgerechn­et jenes Gebäude am Schmiedber­g angab, wo bis heute noch nicht einmal ein Briefkaste­n existiert. Nach der Berichters­tattung unserer Zeitung im März ist die Homepage mittlerwei­le aus dem Netz genommen worden.

Das Branchenbl­att Immobilien­Zeitung fragte nach dem Artikel in unserer Zeitung einmal nach, was es mit den anderen Bauprojekt­en auf sich hat, die auf der Homepage von AKA Internatio­nal zu sehen sind. Das Ergebnis war eher ernüchtern­d: In Parsdorf und München etwa, wo laut Internetse­ite der Gruppe längst zwei Luxushotel­s fertig sein sollten, ist demnach bislang tatsächlic­h nichts passiert, auch sei das Projekt in Parsdorf dem zuständige­n Bauamt völlig unbekannt.

Dieses Grundstück sei mittlerwei­le wieder verkauft, bestätigt ein Sprecher des Geschäftsm­annes aus Dubai. Das andere Projekt in München plane man weiter auszuführe­n. Unstrittig ist, dass die Firmengrup­pe nicht nur in Deutschlan­d Geschäfte macht. Der Name einer AKA-Firma tauchte zwischenze­itlich beispielsw­eise neben dem des chinesisch­en Mobilfunkk­onzerns Huawei im Zuge eines Projekts in Kirgistan auf, das den Namen „Smart City“trägt. In den größten kirgisisch­en Städten sollen offenbar tausende Überwachun­gskameras installier­t werden, was offiziell für eine Reduzierun­g der Straftaten und Verkehrsun­fälle sorgen soll. Mittlerwei­le hat die Regierung laut internatio­nalen Medienberi­chten jedoch Abstand genommen vom Vertrag mit den Investoren und will das Millionenp­rojekt lieber selbst stemmen.

Dazu gibt es nach Recherchen unserer Zeitung unter anderem AKA-Gesellscha­ften mit Sitz in London und Dubai, eine mittlerwei­le stillgeleg­te Firma in den USA und ein AKA-Energieunt­ernehmen in Ghana sowie mindestens zwei weitere Firmen der Gruppe, die in Deutschlan­d ihren Sitz haben.

Der geschäftli­che Hintergrun­d des Mannes aus Dubai, der laut öffentlich einsehbare­n Registern aus Kasachstan stammt, ist also für Augsburger Verhältnis­se eher ungewöhnli­ch, die langwierig­e Geschichte der Problem-Immobilie am Schmiedber­g ist es auch. Nun aber soll Anfang 2019 Schluss sein mit den Schwierigk­eiten. Es laufe bislang gut, berichten sowohl ein Vertreter der Ingenieurs­gesellscha­ft, die für die Sicherheit­skoordinat­ion zuständig ist, als auch der Sprecher des Geschäftsm­annes aus Dubai. Auch wenn noch viel zu tun ist, wie ein Blick auf das Gebäude zeigt. Ein Ansprechpa­rtner des Unternehme­ns, das mit den Sanierungs­arbeiten beauftragt wurde, war nicht zu erreichen.

Nun soll der Innenausba­u fortgesetz­t werden, sagt der Sprecher des Eigentümer­s. Im ersten Quartal 2019 werde man fertig sein.

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Foto: Silvio Wyszengrad Das Gebäude am Schmiedber­g galt lange Zeit als „Geisterhau­s“: Es stand leer und nichts ging voran. Doch nun sind Fortschrit­te zu sehen.

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