Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Motorradfahrer erliegt seinen Verletzungen
Polizei Ein 19-jähriger Mann wurde auf der alten B 2 zwischen Langweid und Stettenhofen von einer Autofahrerin übersehen
Es ist eine traurige Bilanz: In diesem Jahr starben bislang sechs Menschen auf den Straßen im Landkreis Augsburg. Das jüngste Opfer forderte ein schwerer Verkehrsunfall am Donnerstagabend zwischen Langweid und Stettenhofen. Mehr darüber lesen Sie auf
Langweid/Landkreis Augsburg Es ist eine traurige Bilanz: In diesem Jahr starben bislang sechs Menschen auf den Straßen im Landkreis Augsburg. Das jüngste Opfer forderte ein schwerer Verkehrsunfall am Donnerstagabend zwischen Langweid und Stettenhofen.
Eine 32-jährige Autofahrerin war auf der alten B2 in südliche Richtung unterwegs. Dann wendete sie an einem Feldweg. Als sie wieder auf die alte B2 fuhr, übersah sie gegen 17.25 Uhr einen 19 Jahre alten Motorradfahrer, der ebenfalls in Richtung Süden wollte. Der Motorradfahrer prallte in die Seite des Wagens und erlitt dabei lebensgefährliche Verletzungen.
Er wurde mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Im Laufe des Abends erlag er seinen Verletzungen. Die Frau und ihr Kleinkind, das sich in einem Kindersitz auf dem Beifahrersitz befand, erlitten bei dem Zusammenstoß leichte Verletzungen. Um den Unfallhergang aufklären zu können, wurde inzwischen ein Gutachter eingeschaltet.
Ein solcher Gutachter war auch vor einem Jahr in Langweid, um zu untersuchen, wie sich ein anderer Unfall mit tödlichen Folgen zugetragen hatte. Damals starb ein Familienvater aus dem Nachbarlandkreis Aichach-Friedberg auf der Rehlinger Straße. Ein 21-jähriger Autofahrer hatte den Motorradfahrer beim Abbiegen übersehen. Ein Gutachten ergab, dass der Wagen des 21-Jährigen eine Geschwindigkeit von 18 bis 26 Stundenkilometer bei der Kollision hatte, das Motorrad von 80 bis 95.
Der Familienvater war nach dem frontalen Zusammenstoß etwa 20 Meter durch die Luft geflogen und dann auf dem Geh- und Radweg gelandet. Ein zufällig vorbeigekommener Sanitäter kümmerte sich mit einem anderen Mann um ihn: Sie nahmen ihm den Helm ab und begannen mit der Reanimation. Der Versuch, den dreifachen Vater am Leben zu halten, scheiterte: Die inneren Verletzungen waren zu schwer.
Im Januar stand der 21-jährige Autofahrer vor Gericht. Er wurde zu einem Verkehrsunterricht mit Fahrsicherheitstraining und einer Geldstrafe von 2000 Euro verurteilt.
„So etwas ausschließen kann keiner. Dieses Momentversagen kann jedem passieren.“ Richter Günther Baumann
Richter Günther Baumann sprach von einem „Momentversagen mit fatalen Folgen“. Was passiert ist, lasse sich nicht nachvollziehen. Jeder nehme sich nach diesem schlimmen Ereignis zwar vor, noch besser aufzupassen. „Aber so etwas ausschließen kann keiner. Dieses Momentversagen kann jedem passieren.“