Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Richtig lüften mit Ventilator
Die Position des Geräts ist wichtig
Augsburg Bei Temperaturen über 30 Grad hoffen viele, dass der Ventilator ihnen Abkühlung bringt. Damit das gelingt, sollten sie aber einige Dinge beachten.
Zum einen ist es so, dass ein Ventilator die Raumtemperatur nicht senkt, sagt Horst Söllner, Energieberater bei der Verbraucherzentrale Bayern. „Selbst wenn sich der Ventilator mit der Geschwindigkeit eines Flugzeugpropellers drehen würde, bliebe die Temperatur im Raum dieselbe.“Und dennoch verschaffe er Abkühlung. Zum einen, weil Menschen wärmer sind als die Luft um sie herum. Deshalb geben sie über die Haut Wärme ab. Dadurch erwärmt sich die Luftschicht direkt über der Haut. Sie wirkt als Wärmeisolator. „Bläst ein Ventilator ständig die warme Schicht weg, kühlen wir schneller ab“, erklärt Söllner.
Außerdem beschleunigt der Ventilator den kühlenden Effekt des Schwitzens. „Wenn wir schwitzen, kühlt uns die Verdunstung des Schweißes. Diesen Effekt beschleunigt der Ventilator, weil er die feuchte Luft fortbläst.“
Auch wenn es um die Position des Ventilators geht, hat Söllner einen Tipp. „Wenn man beispielsweise einen Ventilator am Abend vor das geöffnete Fenster stellt, strömt kühle Abendluft in das Zimmer und kühlt den Raum herunter“, erklärt Söllner. Vor dem Schlafen sollte der Ventilator jedoch ausgeschaltet werden. „Zu viel kühle Luft kann zu Verspannungen und einem steifen Nacken führen“, warnt er. Außerdem wirbelten die Geräte Pollen und Staub auf – ein Problem für Allergiker und Asthmatiker. Je nach Größe verbrauchen sie laut Söllner zwischen 0,5 und 2,9 Kilowattstunden in 24 Stunden. „Der Verbrauch liegt somit zwischen 15 und 90 Cent für 24 Stunden“, sagt er.