Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Er ist der neue Chef von 1200 Lehrern
Personalie Markus Wörle leitet seit Kurzem das Staatliche Schulamt. Was den leidenschaftlichen Tennisspieler an seiner Aufgabe reizt
In Markus Wörles Büro fallen mehrere Accessoires auf: ein Zettelbaum als dekorative Variante einer Pinnwand, die Aussage „Leben ist Begegnung“des Philosophen Martin Buber und eine Espresso-Maschine. Alle drei Dinge sind für den neuen Chef des Staatlichen Schulamts wichtig. Die Zettel dienen als Gedankenstütze inmitten der Aufgabenvielfalt. Als Chef von rund 1200 Lehrern sind Begegnungen an der Tagesordnung. Nicht zuletzt hilft ihm ein Schluck starken Kaffees wach zu bleiben für das, was auf den 48-Jährigen zukommt.
Neuland stellt die Materie für den gebürtigen Lindauer nicht dar. Als bisheriger Vizeleiter des Schulamts in Dillingen ist er mit dem Aufgabengebiet vertraut. „Jetzt kann ich all das, was ich dort gelernt habe, in einem erweiterten Verantwortungsspektrum anwenden“, sagt er. Zudem hätten die Größe und die Besonderheiten der Augsburger Behörde den Ausschlag gegeben, sich als Nachfolger von Claus Appel zu bewerben.
Der studierte Grundschullehrer Wörle ist in seinem Berufsleben viel herumgekommen. Nach einigen Jahren im Klassenzimmer wurde er Seminarleiter und ging dann an die Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen, wo er unter anderem für die Verkehrserziehung und die Schulleiterfortbildungen zuständig war. 2012 wechselte er dann ans Schulamt der Großen Kreisstadt.
Dillingen bleibt Markus Wörles Lebensmittelpunkt, dort wohnt er mit seiner Familie. Als zweifacher Vater kennt er das Thema Schule auch aus der Elternperspektive, zudem ist seine Frau Rektorin in Zusmarshausen.
Ob er bei seiner neuen Aufgabe mit Schulleitern, Lehrern, Eltern oder Schülern zu tun hat, eines ist ihm wichtig: „Das Schulamt soll nicht als Verhinderer, sondern als Ermöglicher herüberkommen“, sagt er. Und wenn das Amt als Schulaufsicht einmal eine Kurskorrektur vornehme müsse, dann seien diese Entscheidungen gut zu begründen.
Während sich jetzt alle Schüler und die allermeisten Lehrer auf eine längere Auszeit freuen dürfen, herrscht im Schulamt in den nächsten Wochen Hochbetrieb. Wörle und seine vier Kolleginnen sind mit der Klassenbildung an den 30 Grund- und 14 Mittelschulen der Stadt beschäftigt. Mit rund 14000 Kindern und Jugendlichen sei die Zahl der Schüler im Vergleich zum Vorjahr relativ stabil, verrät Wörle.
Um persönlich stabil zu bleiben, betätigt sich der 48-Jährige gerne sportlich – auf der Skipiste, auf dem Tennisplatz und nahezu jeden Morgen beim Joggen. „Es geht mir jetzt nicht mehr darum, möglichst schnell zu sein, sondern den Kopf frei zu bekommen.“
Markus Wörle bleibt nicht der einzige Neue im Schulamt. Weil die bisherige Stellvertreterin Ingrid Rehm-Kronenbitter als Sachgebietsleiterin an die Regierung von Schwaben wechselt, fängt Dominik Dennerle Anfang September als Schulrat im Gebäude an der Gögginger Straße an. Neue Stellvertreterin wird Waltraud Görs.
Er kennt das Thema Schule auch aus Elternsicht