Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Über Vögel schreiben
Fortschrittliches Berlin – dank Finanzausgleichs Milliarden aus dem ach so rückständigen Bayern! Dr. Paul Georg Fischer, Augsburg, zu „Erstes Bundesland schafft Kita Gebühren ab“(Politik) vom 31. Juli
Zu „Die letzten Dinosaurier“(Mensch & Tier) vom 24. Juli:
Mit Erstaunen habe ich den Artikel gelesen. Es haben sich offensichtlich einige Fehler eingeschlichen, die den geneigten Leser falsch informieren! 1. „Die letzten Dinosaurier“: Komodowarane haben, abgesehen von der Tatsache, dass sie ebenfalls Reptilien sind, nichts mit Dinosauriern zu tun. Wenn Sie über heute lebende Dinosaurier berichten wollen, müssen Sie über Vögel schreiben. Die entstammen nämlich tatsächlich der gleichen Stammeslinie wie bestimmte Dinosaurier (Theropoda).
Dinosaurier, Krokodile und Vögel sind Archosaurier, alle anderen heute lebenden Reptilien, mit Ausnahme der Schildkröten, sind Lepidosaurier.
2. „... mit dem botanischen Namen ...“: Was haben Komodowarane mit Pflanzen (Botanik) zu tun? Gemeint war wohl der wissenschaftliche Name!
3. „... das faulige Mundklima ...“: Man kann sicher davon ausgehen, dass sich Komodowarane nicht die Zähne putzen. Die Annahme aber, dass Mundbakterien am Verenden der Beute schuld sind, ist seit Jahren überholt. Die Mundflora der Komodowarane unterscheidet sich nicht signifikant von der Mundflora anderer Reptilien. Allerdings haben Komodowarane Giftdrüsen, die einen ähnlichen Cocktail aus Substanzen produzieren wie die Giftdrüsen der Krustenechse oder Schlangen. Diese Substanzen führen zu verstärktem Bluten durch Herabsetzung der Blutgerinnung, Schock durch starken und schnellen Blutdruckabfall und Krampfanfällen durch verstärktes Schmerzempfinden (siehe Fry et al. PNAS 106: 8969-8974, 2009). Wenn solch ein Giftcocktail über tiefe Bisswunden in ein Beutetier gelangt, ist sein Schicksal relativ schnell besiegelt.
Dr.Claudia Distler Hoffmann, Bochum