Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Flächen sparen
Entwicklung Erwin Huber spricht über Möglichkeiten, den Landverbrauch zu bremsen
Gersthofen Jeden Tag werden in Bayern circa zehn Hektar an Flächen verbraucht. Welche Möglichkeiten es gibt, verantwortungsvoll mit der Ressource Land umzugehen, war Thema einer Veranstaltung der CSU in den Räumen der Firma Humbaur in Gersthofen.
Unter dem Motto „Flächen nützen, Flächen sparen: Gemeinsame Herausforderung mit den Kommunen verantwortlich gestalten“hatte Landtagsabgeordneter Johannes Hintersberger den Vorsitzenden des Wirtschaftsausschusses im Bayerischen Landtag, Erwin Huber, nach Gersthofen gebracht.
Nach einer Führung durch das Betriebsgelände, bei welcher Oliver Czech den Gästen die Firma Humbaur vorstellte und einer Vorstellung der Firma Kögel durch Petra Adrianowytsch, griff Huber zunächst auf den internationalen Handel und seine Bedrohungen ein. „Jedes zweite in Bayern gefertigte Stück geht auf den Welthandel“, sagte er. „Ein Handelskrieg geht in starkem Maße zulasten der deutschen Wirtschaft.“Es gebe wachsende politische Kräfte, die den Freihandel bekämpfen, die Grenzen dichtmachen wollen. „Die AfD ist so ein politischer Bannerträger“, so Erwin Huber. „Dann sind bei uns Arbeitsplätze gefährdet, weil es für reinen innerdeutschen Handel nicht so viele Arbeitskräfte braucht.“Eine Konzentration auf das „Völkische“und sich selbst „würde Deutschland wie kein anderes Land schädigen“, betonte er.
Anschließend ging er auf den Flächenfraß ein: „Bund Naturschutz und Grüne erwecken den Eindruck, wir würden den letzten Quadratmeter zubetonieren.“Dabei seien derzeit lediglich zwölf Prozent der Fläche in Bayern durch Bauten oder Versiegelung außerhalb der Landwirtschaft belegt.
Von den pro Tag verbrauchten zehn Hektar Fläche entfallen Huber zufolge 50 Prozent auf den Wohnungsbau, 25 Prozent auf Gewerbe/ Industrie, zehn Prozent auf den Straßenbau und zehn Prozent auf Schul-, Sport- und Spielnutzung. Bayern sei in den vergangenen 30 Jahren um zwei Millionen Einwohner gewachsen. „Wir werden auch in Zukunft Flächen verbrauchen – richtig ist auch, dass wir sparsamer damit umgehen können.“Es gehe jetzt darum, die Kommunen für das Flächensparen zu sensibilisieren und neue Entwicklungen bevorzugt im Innenbereich anzustoßen.