Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Der Ordnungsdienst als Feuerlöscher
Freizeit Wegen der Waldbrandgefahr ist Grillen auf öffentlichen Flächen derzeit verboten. Die Mitarbeiter der Stadt setzen das auch durch. Sie stoßen auf Verständnis und Unverständnis zugleich
Seit Tagen zeigt der Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes für Augsburg eine hohe Gefahrenstufe. Für das Stadtgebiet bedeutet das absolutes Grillverbot auf öffentlichen Flächen – auch da wo es sonst erlaubt ist, wie auf öffentlichen Grillplätzen. Mit sechs Kollegen ist Teamleiter Denis Horn vom Ordnungsdienst der Stadt am Samstagabend an den beliebtesten legalen und nicht so legalen Grillplätzen unterwegs, um das städtische Verbot durchzusetzen.
Am großen Gillplatz im Siebentischwald nahe des Ernst-LehnerStadions ist nichts los. Hinweisschilder an den Eingängen weisen auf das Grillverbot hin. Wo sonst Familien sitzen und sich Würstel und Fleisch schmecken lassen, sitzen gerade einmal vier Jungs und spielen Karten. Ohne Feuer, wie sich das Ordnungsamt-Team überzeugt. Nicht einmal die Musik ist zu laut – nach einer Ermahnung, die Bierflaschen wieder mitzunehmen, steigen die Ordnungsdienstler wieder in ihre Einsatzfahrzeuge und fahren weiter zum nächsten Kontrollpunkt.
Auch wenn keine Waldbrände drohen, ist der Ordnungsdienst im Sommer neben den innerstädtischen Plätzen schwerpunktmäßig in den Parks und Grünanlagen der Stadt, den Badeseen und Flussufern sowie den Spielplätzen im Stadtgebiet unterwegs, sagt Ordnungsreferent Dirk Wurm. Die Kontrolleure seien dort mit mehreren Dienstgruppen zu den relevanten Tages- und Nachtzeiten präsent und würden im Rahmen des „erprobten Konfliktmanagements“mit den Menschen reden, aber auch Ordnungswidrigkeiten ahnden.
Drei junge Männer sitzen mit ihrem kleinen Grill am Lech. Sie dachten, auf der Kiesbank wäre Grillen ok, verteidigen sie sich. Trotzdem versprechen sie, die Glut gleich zu löschen – zumal der Ordnungsdienst ihnen erlaubt hat, die Würste noch durchzubraten. „Toll finden muss ich das ja nicht“, sagt Griller Lukas Cyran. Er versteht, dass die Männer vom Ordnungsdienst nur ihren Job machen und lobt das höfliche Auftreten. „Das habe ich auch schon ganz anders erlebt“, sagt er.
Völlig irritiert ist ein junges Pärchen, das es sich auf einer versteckten Kiesbank ein Stück weiter am Lech gemütlich gemacht hat, als plötzlich sechs Männer in blauen Uniformen aus dem Gebüsch kom-