Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Tausende schwitzen und feiern
Festival In der Sommerhitze kommen die Gäste vor allem in den Abendstunden zur Gersthofer Kulturina. Programm und Angebot kommen wieder gut an
Gersthofen Ein Wochenende lang ließen sich’s Tausende wieder gut gehen: Nicht nur weil der Sommer sich von seiner heißesten Seite zeigte, waren die Besucher der Gersthofer Kulturina wieder gut gelaunt. Und auch das Musik-, Kabarettund Theaterprogramm bot neben gewohnten Gruppen wie den 2 Shotguns und den Wonderdocs auch eine Reihe von neuen Acts, die noch nie in Gersthofen zu sehen waren.
Christine Altrichter war schon am Freitagabend erstmals hier, um das große Konzert von Sarah Straub mitzuerleben. „Es ist super hier“, kommentiert die Besucherin aus Stadtbergen begeistert, „vor allem für Kinder ist hier einfach viel geboten!“Auch vom kulturellen Programm ist die Dame rundum überzeugt.
Auch Stefan Haak ist erprobt, was fröhliche Feierlichkeiten anbelangt, verdient er doch unter anderem als Kellner in den Festzelten des Augsburger Landkreises seinen Lebensunterhalt. Auf der Kulturina ist er diesmal jedoch ganz privat unterwegs und von Programm und Atmosphäre gleichermaßen angetan. „Es ist schlicht und ergreifend klas- se!“Sehr schön ist, dass hier einfach die Leute zusammenkommen und dass es vor allem friedlich zugeht. Wenn ich es zeitlich könnte, wäre ich wohl alle drei Tage hier.“
Über den friedlichen Festverlauf freut sich vor allem auch Oliver Zimmermann. Er ist Geschäftsführer der OZ Service GmbH und damit der Chef der Securityleute. Diese kontrollieren die Besucher an den zehn Haupt- und den zahlreichen Nebeneingängen zum Fest. Seine Kommandozentrale hat Zimmermann in der Stadthalle eingerichtet. Auf einem großen Flachbildschirm ist eine Karte des Festivalgeländes zu sehen und zu erkennen, wo sich die Securityleute aufhalten.
„Die ganz große Mehrheit sieht die Kontrollen ganz locker. Ich habe eher den Eindruck, viele Besucher finden es gut, dass so sehr auf die Sicherheit geachtet wird“, sagt Zim- mermann. Und wenn mal ein Besucher über die Stränge schlage, werde er von der Security gemeinsam mit Vertretern des Kulturina-Teams aus dem Festgelände herausgeführt.
Theo Mages hat bereits jede Menge Kulturina-Erfahrungen gesammelt: „Wir hatten von Anfang an einen eigenen Stand hier auf dem Gelände, aber dieses Jahr wollte ich das Fest einfach mal selbst genießen. Besonders freue ich mich über die Bands und die vielen Leute, die man hier kennt. Auch das Essen ist top und hier gibt es jedes Jahr Veränderungen.“Die Hitze mache ihm nichts aus, sagt er.
Die Auswirkungen der Hitze hat Bernhard Happacher (Gersthofer Brauerei) gemerkt. Nein – das Bier ist ihm nicht ausgegangen. „Aber am Samstag musste ich Nachschub beim Mineralwasser holen, weil die Nachfrage so groß war.“Die Gersthoferin Michaela Schmatkow ist begeistert von der Kulturina, steht aber auf der anderen Seite des Geschehens: An ihrem Stand der „Zuckerschnuten“hat sie süße Spezialitäten für die Gäste und kommt ganz schön ins Schwitzen: „Die Hitze kann einen fertig machen, aber es macht Spaß, hier zu sein.“
Zufrieden mit dem Verlauf ist auch Veronika Wanninger vom Kulturina-Organisationsteam: „Wir hatten noch nie eine solch relaxte Kulturina.“Genaue Zahlen konnte sie am frühen Sonntagabend noch nicht nennen. „Aber der Start am Freitag dürfte der beste in acht Jahren gewesen sein, was die Besucher betrifft.“Am Samstagabend allerdings war das Gedränge nicht so groß wie an den Samstagen in den Vorjahren. Dennoch meldet Patricia Steiner Rekordumsatz am Stand der Kolpingsfamilie. »Extra Seite 6/7