Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Biberbacher Dorfladen ist umgezogen
Einkaufen Nun können die Kunden im Übergangsquartier Bühler einkaufen
Biberbach Die Biberbacher sind flexibel. Genauso wie sie in ihrem Dorfladen am Rathausplatz eingekauft haben, so zuverlässig finden sie nun den Weg zum Laden in der Raiffeisenstraße. Nahtlos wie versprochen hat der Dorfladen am 1. August dort aufgemacht. Und so ungewohnt ist der Weg zumindest für die älteren Kunden nicht. Denn dort, wo der Dorfladen sein Übergangsquartier bezogen hat, gab es früher „beim Bühler“schon Lebensmittel fürs Dorf.
Eigentlich habe man vom Rathausplatz direkt in einen schönen, neuen Laden mit Café und Imbiss umziehen wollen, doch das klappte leider nicht, bedauert Geschäftsführerin Johanna Glink. Wie berichtet, war der Mietvertrag für den Dorfladen nicht verlängert worden. Die Gemeinde entschloss sich, einen Gewerbebau auf einem Grundstück in Sichtweite des Rathauses zu wagen. Allerdings nur dann, wenn die Baukosten durch die zu erwartenden Mieten wieder eingespielt werden können. Im Herbst soll der Gemeinderat nun über den Neubau entscheiden, so Bürgermeister Wolfgang Jarasch. Obwohl durch den Umzug der unmittelbare zeitliche Druck aus dem Projekt genommen wurde, sieht Jarasch den aktuellen Standort des Dorfladens als „klare Zwischenlösung“. Ein Gutachten habe zwar gezeigt, dass die Vorbereitung des Baugrunds für den neuen Gewerbebau teurer sein wird als erwartet, doch sei das Projekt dadurch grundsätzlich nicht unwirtschaftlich geworden, so der Bürgermeister.
Bis der neue, größere Laden steht, muss ordentlich improvisiert werden. Lagerfläche fehlt ebenso wie eine Kühlzelle. Die Verkaufsfläche ist um gut 100 Quadratmeter geschrumpft. Trotzdem gibt es weiterhin alles, was im Haushalt benötigt wird und zusätzlich die Postund Lottoannahmestelle, Reinigungsannahme und den Paketdienst.
Geschäftsführerin Johanna Glink und ihr Team sind froh, den Kunden weiterhin das Komplettpaket der Versorgung anbieten zu können. Und die sind mehr als dankbar für das Angebot. Klaus Seizl ist ein treuer Kunde, obwohl er inzwischen in Meitingen wohnt. Der Dorfladen ist ihm „sehr wichtig“, um den Kontakt zur alten Heimat nicht zu verlieren. „Super“finden auch Magnus Duttler und Mama Andrea, dass die Dorfladen-Macher nicht zugemacht, sondern den alten Bühler-Laden zur vorübergehenden Nutzung hergerichtet haben.
Ein großer, moderner Laden mit Café, das ist der große Wunsch vieler Kunden. „Dort nimmt man sich dann nämlich auch ohne große Planung die Zeit für ein Gespräch, eine kleine Pause vom Alltag“, ist Andrea Duttler überzeugt.
In einem Kraftakt vieler freiwilliger Helfer zog der Dorfladen in wenigen Tagen aus den beiden Läden beim Rathaus in die vorher eilends hergerichteten neuen Räume.
Der Boden wurde teilweise erneuert, der restliche Steinboden von einer Filzauflage befreit und frisch abgeschliffen. Eine Wand brauchte frischen Putz. Regale wurden aufgebaut, Einrichtung, für die es keinen Platz gab, zwischengelagert. Die drei Meter lange Kühltheke wuchteten kräftige Umzugshelfer auf einen Gabelstapler, der das sperrige Möbel quer durchs Dorf transportierte.
In unzähligen Stunden sorgten viele ehrenamtliche Helfer dafür, dass es weiterhin im Dorf alles gibt, was man zum Leben braucht.