Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Start und Ziel bei Kneipp
Eine besondere Radl-Rallye sorgt in Ehingen für Unterhaltung
Ehingen Da staunten die Kühe, als immer wieder Fahrradfahrer vor dem Stall haltmachten – der Bauernhof der Familie Becke war eine von zehn Stationen bei der Dorf-RadlRallye durch Ehingen und Ortlfingen. Jung und Alt waren in 13 Teams mit dem Drahtesel unterwegs, um einen etwas anderen Einblick ins Dorf zu bekommen. „Nicht die Schnelligkeit sollte im Vordergrund stehen, sondern der Spaß“, sagten die Hauptorganisatoren Daniela Leser und Ulrike Heindl. Für ihre Idee, eine Dorfrallye zu veranstalten, fanden sie schnell Unterstützer. Die Veranstalter legten den Schwerpunkt der Sta- tionen auf die Handwerksbetriebe des Ortes. Dort waren dann auch Kreativität und Grips gefragt.
Start war an der Kneippanlage am Käserbach. Von dort ging es zum Frisör Bettinas Haarstüble, wo sich die kleinen Radler mit Tattoos aufhübschen lassen konnten. Beim Metallbaubetrieb Miller galt es dann unter anderem, die Anzahl von Beilagscheiben und Muttern in Gläsern zu schätzen, beim Betrieb Haustechnik Redel mussten die Kinder einen Solarstromkreis mit Kabeln richtig schließen.
Geschicklichkeitsspiele auf dem Sportplatz hatte der Sportverein vorbereitet, und die Feuerwehr hielt Löschübungen bereit. Viel Wissenswertes rund um die Bienen und süße Honigbrote als Stärkung gab es beim Imkereiverein.
Nicht zuletzt wurde das Rathaus angefahren. Dort wurde beispielsweise nach dem Tier des Dorfwappens gefragt: dem Einhorn. Als dann während der Rallye in regelmäßigen Abständen die Glocken der 524 Jahre alten Frauenkirche läuteten, war klar, dass wieder ein Radler-Team dieses Etappenziel erreicht hatte. Besonders für die Kinder war es ein Erlebnis, per Hand mit einer richtigen Portion Zugkraft zu läuten, denn in der Frauenkirche klingt es nicht auf Knopfdruck.
Ziel war dann die Kneippanlage. Dort gab es Erfrischung, ein Quiz sowie Informationen über das Kneippen und im Anschluss an die Rallye noch ein kleines Jubiläumsfest. Vor 10 Jahren wurde die Kneippanlage eingeweiht, die auf Initiative des Arbeitskreises Freizeit-Erholung-Sport entstand. Arbeitskreissprecher Herbert Keßler dankte allen Engagierten, die sich um die Anlage kümmern. Sein Dank galt auch dem Obst- und Gartenbauverein, der einst einen Kräutergarten anlegte – ganz im Sinne von Sebastian Kneipp, für den heilende Pflanzen zu seiner bekannten Therapie zählten.