Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Rückkehr ins alte Wohnzimmer

Bezirkslig­a Nord Für die beiden Spielertra­iner des TSV Gersthofen, Florian Fischer und Mario Schmidt, ist die heutige Partie beim VfL Ecknach etwas ganz besonderes

- VON OLIVER REISER

Gersthofen „So schnell hätt’ es jetzt auch nicht sein müssen“, lacht Florian Fischer, „aber es ist, wie es ist. Das sind halt solche Geschichte­n, die der Fußball schreibt.“Zwei Personalie­n verleihen dem Duell zwischen dem VfL Ecknach und dem TSV Gersthofen am dritten Spieltag der Fußball-Bezirkslig­a Nord eine ganz besondere Brisanz. Vor einigen Wochen verabschie­deten sich in Ecknach die beiden Spielertra­iner Mario Schmidt und Florian Fischer wechselten zum heutigen Gegner. Damit ist klar: Die sportliche­n Dirigenten beim TSV Gersthofen kennen den Gastgeber wie die eigene Westentasc­he. Nicht zuletzt auch deshalb, weil beide die bisherigen zwei Bezirkslig­a-Partien der Ecknacher mitverfolg­t haben.

Kein Wunder: Fischer hat zwei Minuten zum Ecknacher Sportplatz, Schmidt deren fünf. Trotzdem fahren beide am morgigen Freitag erst nach Gersthofen. Dort wird die Besprechun­g abgehalten. „Das ändern wir nach einem erfolgreic­hen Spiel auf keinen Fall“, grinst Fischer. „Wenn es dann für einen Sieg reicht, hat sich der Aufwand gelohnt.“

Vier Jahre haben er und Mario Schmidt, der jetzt mit ihm zusammen über den Lech gewechselt ist, beim VfL Ecknach die Kommandos gegeben. Es war die erste gemeinsame Trainerste­lle der beiden Kumpels. Und auf Anhieb kamen sie mit ihrer lockeren und sympathisc­hen Art gut an. Im dritten Jahr in der Kreisliga Ost schaffte man mit dem VfL Ecknach den Aufstieg in die Bezirkslig­a, wo sich der Neuling schnell akklimatis­ierte. Nach vier Jahren ging man im Guten auseinande­r. „Ende Mai haben wir noch hier gespielt, jetzt spielen wir gegen Ecknach. Da wird für 90 Minuten auf dem Platz die Freundscha­ft ruhen“, schmunzelt Fischer.

„Wir müssen nachlegen, sonst war der 5:2-Sieg gegen den TSV Rain II, der uns gut getan hat, nichts wert“, sagt Fischer. Doch das werde eine schwierige Aufgabe. „Ecknach ist ganz unangenehm zu spielen, da steckt eine gute Mentalität in der Truppe“, weiß er aus Erfahrung. Und außerdem: „Die Jungs werden brennen, um uns zu zeigen, was sie können“, sagt er vor der Rückkehr ins ehemalige Wohnzimmer.

Beim VfL Ecknach amtieren seit Beginn dieser Saison zwei Spielertra­iner, die beide auch schon das Trikot des TSV Gersthofen getragen haben: Daniel Framberger und Jan Plesner. Framberger, 28, der beim FC Augsburg ausgebilde­t wur- und sogar im Profikader stand, spielte in der Saison 2012/13 für den TSV Gersthofen, der damals noch in der Bayernliga zugange war. Über Stationen beim Kissinger SC und Schwaben Augsburg kam er schließlic­h nach Ecknach. Sein Kollege Plesner, 29, war zwei Jahre in Gersthofen am Ball (2012/13 und 2013/14) und kam mit Framberger zusammen vom Bayernligi­sten Schwaben Augsburg. „Die stehen voll im Saft, die kommen aus der Bayernliga“, urteilt Fischer über seine Kollegen.

Beim TSV Gersthofen bekommt man immer noch negative Auswirkung­en der Relegation zu spüren, die am Ende negativ verlief. Der eine oder andere Fußballer plagt sich noch mit Verletzung­en herum. Es sind aber auch Neue hinzugede kommen. So werden Daniel Biehal, Robert Senft, Axel Rehm, Max Leicht, Stefan Schnurrer, Raphael Schwerthöf­fer und Nico Baumeister sowie der erkrankte Alexander Storzer fehlen. Hinter den Namen Andi Durner und Mario Schmidt stehen noch Fragezeich­en. Zur Verfügung steht wieder Neuzugang Sebastian Lux, der aus dem Kurzurlaub zurück ist.

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Foto: Merk Bislang war der Sportplatz des VfL Ecknach ihr Wohnzimmer. Seit Beginn dieser Saison ist unter dem alten Wasserturm, dem Wahrzeiche­n des Gersthofer Ballonmuse­um, das Zuhause der neuen TSV Trainer Florian Fischer und Mario Schmidt.
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Foto: Fred Schöllhorn Unter Trainer Rasit Ciftcibasi (Mitte) ist Suryoye Augsburg in die Kreisliga aufge stiegen.

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