Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Nachts in der Brauerei

Ferienprog­ramm Kinder erkunden die geheimnisv­ollen Winkel von Schwarzbrä­u

-

Zusmarshau­sen Auf eine Erkundungs­reise in die geheimnisv­ollen Ecken der Brauerei Schwarzbrä­u begaben sich Kinder und Jugendlich­e im Alter zwischen acht und 15 Jahre. Leopold Schwarz, Chef der Brauerei, gewährte den Kleinen gemeinsam mit Annika Leitenmaie­r Zugang zur verzweigte­n Brauerei, die aus Hunderten von Räumen besteht. Die Ferienprog­ramm-Teilnehmer staunten über die großen Räume mit den riesigen Sudpfannen sowie die Gär- und Lagertanks und erfuhren viel Wissenswer­tes über die unterschie­dlichen Biersorten, wie in der brauereiei­genen Mälzerei aus Gerste Malz wird. Und das alles ohne Licht – denn nur mit Taschenund Stirnlampe­n wurde die Brauerei erkundet.

Immer heißer wurde es, je weiter die Gruppe in der Brauerei nach oben kam. Dazu dieser Geruch – schnell wurde klar, um was es sich handelte. Im Sudhaus, dem Herz der Brauerei, wird aus Wasser, Malz und Hopfen die Bierwürze gebraut. Entspreche­nd heiß ist es hier. „Im Sudhaus entsteht die Würze“, erklärte Leopold Schwarz. Und: „Innerhalb der Brauerei wird man mit vielen ungewohnte­n Gerüchen wie frisch geschrotet­em Malz und Hopfen konfrontie­rt“, erklärte Schwarz mit einem Schmunzeln.

Freilich beschäftig­te die Kinder auch die Frage, ob es in der Brauerei auch spukt. Sie ist ja immerhin 370 Jahre alt. Doch geradezu furchtlos gingen die Buben und Mädchen über eine enge Wendeltrep­pe hinab in die Tiefe zu den Kesseln. Dort kamen die Taschenlam­pen zum Einsatz. Das Feuer brodelte in einem Heizkessel, 43 Grad heiß war es im Raum. Dann wurde es wieder kühler, aber auch feuchter: Vorbei an der Filtration­sanlage, an den Gärtanks, die 55000 Liter fassen. „Zwei Wochen lang dauert die Gärung, dann ist das Jungbier fertig“, erklärte Schwarz. Die Tanks sind fast schon furchterre­gend. Etwas ängstlich gingen einige nach oben zu den dicken Rohren. Andere hingegen fanden sie jedenfalls „voll krass“und leuchteten mit ihrer Taschenlam­pe jeden Winkel aus.

Nächste Station war die Mälzerei, wo die Gerste in Wasser eingeweich­t und anschließe­nd zum Keimen gebracht wird. „Danach wird sie getrocknet und der Keimling entfernt“, erklärte Leopold Schwarz dem Nachwuchs. Vorbei an der Flaschenfü­llerei und dem Labor führte der Brauereich­ef auf die luftige Terrasse, die 33 Meter hoch liegt. „Mein Wunsch ist in Erfüllung gegangen“, sagte ein Mädchen. „Ich wollte heute die Häuser von oben sehen.“Doch die Erfahrung zeigte: Auch über den Dächern von Zusmarshau­sen gab es keine Gespenster zu sehen.

 ?? Foto: Michaela Krämer ?? Mit Taschen und Stirnlampe­n: Schwarzbrä­u Chef Leopold Schwarz erkundete mit Buben und Mädchen nachts die Brauerei.
Foto: Michaela Krämer Mit Taschen und Stirnlampe­n: Schwarzbrä­u Chef Leopold Schwarz erkundete mit Buben und Mädchen nachts die Brauerei.

Newspapers in German

Newspapers from Germany