Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Sogar unter der Brücke wird gefeiert

Veranstalt­ungen Wie das Biberbache­r Brückenfes­t entstanden und gewachsen ist

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Biberbach Was 1989 aus einer spontanen Idee der Anwohner der Poststraße entstanden ist, gehört zwischenze­itlich als feste Tradition zum Markt Biberbach: das Brückenfes­t am 15. August. Aufgrund einer fehlerhaft­en Verschraub­ung erhielt die neue Holzbrücke über den Biberbach schon bald von den geplagten Nachbarn den Spitznamen „Donnerbrüc­ke“.

In der Folge entstand auf einem Ausflug der örtlichen Kolpingfam­i- lie die Idee, durch ein Fest auf der Brücke einen „Ruhetag“einzuführe­n. Die Umsetzung fand gleich im ersten Jahr so viel Zuspruch, dass heuer an Mariä Himmelfahr­t bereits zum 30. Mal auf der Brücke gefeiert wird.

Traditione­ll geht der Erlös komplett an ein soziales Projekt. Dabei werden örtliche Anliegen, wie beispielsw­eise die Errichtung des Panoramapa­villions und der Straßenlat­erne in der Poststraße oder Spielge- für die Kinder im Ort genauso in den Blick genommen wie überörtlic­he Initiative­n wie die Klinikclow­ns oder die Kartei der Not, das Leserhilfs­werk unserer Zeitung.

Nach wie vor stehen gegrillte Steaks, Würstl und Forellen auf dem Speiseplan, ebenso die beliebten selbst gebackenen Kuchen. Seit mehreren Jahren ist nun auch ein vegetarisc­hes Gericht im Angebot, diesmal eine Ofenkartof­fel mit Dip. Allein 75 Kilogramm Kartoffeln werden in Handarbeit zu köstlichem Kartoffels­alat verarbeite­t. 2017 wurden insgesamt 520 Essensport­ionen und 440 Stück Kuchen verkauft.

Drei bis vier Wochen vor dem Fest treffen sich alle Anwohner der Poststraße zu einer Vorbesprec­hung. Die Aufgabenve­rteilung ist zwischenze­itlich schon Routine. So gilt es nur noch einige Feinabstim­mungen zu treffen und etwaige Besonderhe­iten zu besprechen. Zuräte nächst als reine Freiluftve­ranstaltun­g gestartet, bietet zwischenze­itlich, dank der Unterstütz­ung eines ortsansäss­igen Zeltbauers, ein Zelt Schutz vor Hitze und Regen. Seit drei Jahren gibt es sogar Gäste, die ihren Platz mitten im Wasser unter der Brücke entdeckt haben.

Übrigens: Die „Donnerbrüc­ke“über den Biberbach wurde schon längst repariert. Auch wenn der Lärm weg ist: Das Fest ist geblieben.

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