Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Whisky oder Whiskey?
Ein Fachmann erklärt den Unterschied
Berlin Whisky hat Traditionen in verschiedensten Ländern. Das führt zu vielen Namen und Beinamen. Was Einsteiger wissen sollten.
Wann ist ein Whisky ein Whisky?
„Whisky darf sich erst Whisky nennen, wenn der Getreidebrand zwei oder drei Jahre in einem Holzfass lag“, erklärt Branchenexperte Horst Lüning. „In Schottland ist es ein Eichenfass, indem der Whisky liegen muss.“Je nachdem, welches Getreide verwendet wird, verändert sich der Name: Malt stammt aus Gerste, Bourbon überwiegend aus Mais und Rye aus Roggen. Der Großteil der Whiskys wird gemischt, man nennt sie „blended“. Außerdem ist wichtig, woher er stammt: In den USA und Irland wird Whiskey mit „e“geschrieben, überall sonst ohne.
Wie alt muss der Whisky beim Kauf sein?
Das Altern im Fass ist eingeschränkt, denn darin verdunstet mit der Zeit der Alkohol. „Wenn der Alkoholgehalt unter 40 Prozent sinkt, ist es kein Whisky mehr. Dann muss man ihn etwa als Likör verkaufen“, so Lüning. „Aber wenn das Fass gut dicht ist, sich keine Spalten bilden und das Lagerhaus nicht zu heiß wird, sind 40 Jahre, in außergewöhnlichen Zeiten 60 Jahre zur Reife möglich.“Dann kommt er in die Flaschen und kann darin eigentlich ewig lagern.
Welche Länder haben den begehrtesten Whisky?
„Beim Sammeln kommt Schottland an Nummer eins, und dann kommt ganz, ganz lange nichts“, sagt Lüning. „Die Amerikaner haben viel zu große Auflagen, das geht schon fast in die Hundertausende.“Bei der Wertigkeit der einzelnen Flaschen liegt heute auch Japan weit vorne.
Und was ist mit Whisky aus Deutschland?
Deutschland ist ein Land ohne große Whisky-Geschichte, es finden sich mittlerweile aber einige Hersteller. „Es gibt einige Brennereien bei uns, die sich einen hervorragenden Ruf erarbeitet haben“, sagt Lüning. Deren Erstabfüllungen sind einige hundert Euro wert.