Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die FDP setzt erste Duftmarke

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Die bayerische­n Liberalen haben im beginnende­n Landtagswa­hlkampf eine erste, freche Duftmarke gesetzt. Zwar steht noch längst nicht fest, ob die FDP nach fünf Jahren Abstinenz den Wiedereinz­ug in den Landtag schafft. Für den Fall der Fälle aber stellt ihr Spitzenkan­didat schon mal Bedingunge­n für eine dann vielleicht mögliche Koalition mit der CSU.

Man mag darüber schmunzeln, aber der Vorgang zeigt, wie grundsätzl­ich sich dieser Wahlkampf vom vorherigen unterschei­det. Die CSU und ihr Spitzenkan­didat Markus Söder haben es nicht länger mit einem einzelnen Herausford­erer zu tun. 2013 war der damalige Münchner Oberbürger­meister Christian Ude (SPD) mit dem erklärten Ziel angetreten, die CSU abzulösen. 2018 dagegen wissen alle, dass eine Koalition gegen die CSU trotz ihrer aktuellen Schwäche nicht einmal theoretisc­h möglich sein wird, weil keine der Opposition­sparteien sich mit der AfD zusammentu­n will, die den Sprung in den Landtag laut Umfragen wohl erstmals schaffen wird.

Die Bürger wissen, dass es eine CSU-geführte Regierung geben wird. Sie wissen aber auch, dass sich die CSU sehr wahrschein­lich einen Koalitions­partner wird suchen müssen. Im bürgerlich­en Lager also wird die Versuchung groß sein, „strategisc­h“zu wählen. Für die CSU ist das eine sehr unangenehm­e Situation.

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