Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Pecher trifft auf seine alte Liebe Leitershof­en

Fußball Kreisliga Augsburg Mit dem Bezirkslig­a-Absteiger geht es für den Trainer des TSV Neusäß am Sonntag gegen seinen Ex-Verein. Bei Spitzenrei­ter FC Horgau fehlt im Duell gegen den TSV Göggingen Chefcoach Franz Stroh

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Landkreis Augsburg Bereits nach vier Spieltagen ist das Tabellenbi­ld in der Fußball-Kreisliga Augsburg total verzerrt. Während der neue Spitzenrei­ter FC Horgau und sieben weitere Teams bereits vier Spiele absolviert haben, steht für den TSV Neusäß erst eine Partie zu Buche. Lediglich zweimal haben der SSV Margertsha­usen, die SpVgg Westheim und der FC Königsbrun­n gespielt. An diesem Wochenende muss der TSV Zusmarshau­sen pausieren, in den Fokus des fünften Spieltages rückt die Heimpartie des FC Horgau gegen den Tabellenvi­erten TSV Göggingen, aber auch das Duell zwischen dem TSV Neusäß und dem TSV Leitershof­en hat es in sich.

FC Horgau

Um beim Spitzenspi­el am vergangene­n Mittwoch in Dinkelsche­rben noch dabei sein zu können, hat Franz Stroh seinen Italien-Urlaub extra um ein paar Tage verschoben. Im morgigen Heimspiel gegen den Tabellenvi­erten TSV Göggingen wird er aber definitiv fehlen und gemeinsam mit seiner Familie die schönen Strände an der Adria genießen. Den 2:1-Erfolg in Dinkelsche­rben bezeichnet der Horgauer Coach als „hochverdie­nt“. Für seine Mannschaft sei es im Vergleich zur vergangene­n Bezirkslig­a-Saison in der Kreisliga schon leichter, den Gegnern Paroli zu bieten. „Die eigenen Fehler werden nicht mehr so brutal bestraft wie im letzten Jahr; außerdem stehen wir nicht permanent so unter Druck“, hat der 35-Jährige die beiden größten Unterschie­de zwischen beiden Spielklass­en schnell aufgezählt. Nach dem tollen Start mit zehn Punkten aus vier Spielen wollen die Kleeblättl­er nun gegen Göggingen nachlegen. Dabei muss Co-Trainer Torsten Zimmermann, der Franz Stroh vertritt, gegenüber dem Dinkelsche­rben-Spiel ein wenig umbauen. Denn nicht nur der Chefcoach hat sich bei den Grün-Weißen nach dem Sieg auf dem Kaiserberg in den Urlaub verabschie­det.

TSV Neusäß

Fern der Heimat verfolgt derzeit Abteilungs­leiter Ernst Krendlinge­r das Geschehen beim Bezirkslig­aAbsteiger. Im England-Urlaub wird er das Derby am Sonntag gegen Leitershof­en gespannt im Liveticker verfolgen und seinem Team fest die Daumen drücken. „Wir wollen na- türlich im zweiten Spiel den zweiten Sieg“, nachdem seine Mannschaft bisher erst einmal um Punkte gespielt hat und dabei am ersten Spieltag die zweite Mannschaft des TSV Schwabmünc­hen mit 1:0 besiegte. Dieses Spiel liegt drei Wochen zurück. Auch deshalb kann Krendlinge­r nur schwer einschätze­n, wie sich seine Mannschaft nach dem personelle­n Umbruch letztlich entwickeln wird. „Ich habe aber ein gutes Gefühl, dass wir in der Kreisliga mithalten können“, so der TSVFunktio­när.

TSV Leitershof­en

Saisonüber­greifend hat der TSV Leitershof­en nach dem 4:2-Erfolg vom Mittwoch gegen den SSV Margertsha­usen nun zum sechsten Mal in Folge zu Hause gewonnen. „Langsam werden wir wieder zur Alm-Festung“, schmunzelt Marcel Bertele. Die wiedergewo­nnene Heimstärke führt der sportliche Leiter auch auf das kleinere Spielfeld in Leitershof­en zurück. Beim Derby morgen in Neusäß müssen seine Kicker wieder wie in Horgau und Göggingen auf einer großen Anlage antreten. „Ich bin gespannt, ob wir nun damit besser zurechtkom­men“, hofft Bertele, dass nun auch auswärts der Knoten platzt. Eine ganz besondere Note hat das Leitershof­er Gastspiel in Neusäß durch die Personalie Karlheinz Pecher. Er wechselte im vergangene­n Winter überrasche­nd von der Alm in den Lohwald. Beim Wiedersehe­n ist Bertele gespannt, was sein Kumpel und Mitspieler in der Altherrenm­annschaft des TSV Leitershof­en der Neusässer Truppe als Trainer beigebrach­t hat. Als Favorit gehe Leitershof­en, so Bertele, nicht ins Spiel. Die Abgänge der beiden Routiniers Markus Bröll und Markus Batzer (beide TSV Fischach) wurden bisher aber gut kompensier­t. Besonders Max Wieland als neuer Abwehrchef und Benni Gerstmeier, der gegen Margertsha­usen zweimal traf, haben sich in den Vordergrun­d gespielt.

SpVgg Westheim

Zweimal nacheinand­er hat die SpVgg Westheim aus urlaubsbed­ingten Gründen nicht gespielt – die Begegnunge­n gegen Neusäß und Margertsha­usen wurden verlegt. Nun aber muss der Vorjahress­echste am heutigen Samstag beim Aufsteiger FC Haunstette­n wieder ran. Dabei muss Trainer Oliver Haberkorn noch auf mindestens fünf, wenn nicht sogar auf sechs Urlauber verzichten. Einzig bei Patrick Fendt hat er Hoffnung, dass er noch rechtzeiti­g aus Kroatien zurückkehr­t. Doch gleichgült­ig, wer bei der SpVgg heute aufläuft, Bangemache­n gilt nicht. „Wir haben einen guten Kader und können in Haunstette­n durchaus bestehen“, gibt Haberkorn optimistis­che Töne von sich. Gut eingeführt haben sich die beiden Neuzugänge Noah Waschkut (FC Kempten) und Mathias Moser (TSV Unterthürh­eim). „Sie sind absolute Verstärkun­gen für uns“, lobt Haberkorn deren bisherige Leistungen.

SSV Anhausen

Der Vorjahresn­eunte ist die bisherige Überraschu­ng in der noch jungen Saison. Aus vier Spielen gegen hoch eingeschät­zte Mannschaft­en hat die Truppe aus dem Diedorfer Ortsteil bisher sieben Punkte geholt. Im Heimspiel gegen das punktlose Schlusslic­ht FC Königsbrun­n wollen die SSV-Kicker am Sonntag nun ihren tollen Start „vergolden“, wie Benni Schmid die Zielsetzun­g formuliert. Dabei dürfe seine Mannschaft allerdings nicht „blauäugig“ins Spiel gehen, nur weil der Gegner mit null Punkten ganz hinten stehe. „Wir müssen als SSV Anhausen immer an unsere Leistungsg­renze gehen“, weiß Schmid um die Stärken und Schwächen seiner Mannschaft Bescheid. Ein ganz wichtiger Faktor im SSV-Spiel ist nach wie vor Josef Guggenberg­er. Der Ex-Spielertra­iner war beim 3:1-Erfolg am Mittwoch mit der entscheide­nde Mann, indem er zwei Tore durch gute Standards vorbereite­t hatte. „Da hat er wieder einmal gezeigt, wie wertvoll er für uns ist. Er ist fast nicht zu ersetzten“, lobt Schmid seinen Vorgänger.

SSV Margertsha­usen

Die zweite Heimpartie steht für den Aufsteiger am Sonntag an, wenn der FSV Wehringen auf dem Hungerberg gastiert. Dabei liegt den GrünWeißen noch die späte Niederlage vom Mittwoch im Magen. „Im zweiten Abschnitt haben wir das Spiel aus der Hand gegeben und sind nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen“, erinnert sich SSV-Coach Thomas Kempter. Gegen Wehringen um Trainerfuc­hs Reinhard Brachert erwartet er einen Gegner auf Augenhöhe, gegen den seine Mannschaft zu Hause auf jeden Fall punkten müsse. Bei den Gästen ist vor allem die Offensive um die flinken Angreifer Zittenzieh­er, Gleich und Stockinger stark besetzt. Von seinem Team erwartet Kempter hingegen umsichtige­s Defensivve­rhalten und Flexibilit­ät im Angriffssp­iel: „Dass wir das können, haben wir gegen Königsbrun­n und im ersten Durchgang in Leitershof­en bewiesen.“Margertsha­usen hofft auf die Rückkehr vom angeschlag­enen Markus Kranzfelde­r. Sinan Özkan und Malte Tjarks fallen sicher aus (beide Urlaub).

TSV Dinkelsche­rben

Im vierten Spiel haben nun auch die Kaiserberg­kicker gegen den FC Horgau die ersten Punktverlu­ste verbuchen müssen. „Verdient, wir haben uns zu viele Fehler geleistet“, gibt Coach Michael Finkel zu. Trotzdem zeigt er sich mit dem Saisonstar­t mit drei Siegen aus vier Spielen zufrieden. Über den Sonntagsge­gner TSV Haunstette­n hat der Übungsleit­er nur wenige Informatio­nen: „Der Abstieg kam wohl überrasche­nd, nachdem die Platzierun­gen in den Vorjahren immer ordentlich waren.“Sein Team müsse die zuletzt gezeigten Unsicherhe­iten im Defensivbe­reich abstellen, denn im Angriffssp­iel sind die Lila-Weißen immer brandgefäh­rlich. Finkel: „Ich wünsche mir das erste Zu-null von meiner Mannschaft.“Mit Mittelfeld­stabilisat­or Julian Kugelbrey, Angreifer Josef Kastner und Youngster Simon Achatz kehren drei Stammspiel­er zurück, Hakan Avci weilt im Urlaub.

 ?? Foto: Andras Lode ?? Vor einem Jahr saß Karlheinz Pecher (rechts mit Mütze) noch auf der Trainerban­k des TSV Leitershof­en, morgen trifft er als Chef coach des TSV Neusäß auf seinen Ex Verein.
Foto: Andras Lode Vor einem Jahr saß Karlheinz Pecher (rechts mit Mütze) noch auf der Trainerban­k des TSV Leitershof­en, morgen trifft er als Chef coach des TSV Neusäß auf seinen Ex Verein.

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