Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Auf dem Mond verewigt
Serie Johann Bayer gab einen Himmelsatlas heraus. Und nicht nur das
Landkreis Augsburg Eigentlich war die Persönlichkeit, mit der wir uns diesmal beschäftigen, Jurist. Doch scheint ihn dieses Metier nicht ausgelastet zu haben. Denn berühmt wurde er als Astronom, der in Augsburg im Jahre 1603 einen Himmelsatlas herausgegeben hat, der erstmals die gesamte Himmelskugel umfasste: Johann Bayer, geboren 1572 in Rain am Lech.
Nachdem er in seiner Geburtsstadt die Lateinschule abgeschlossen hatte, zog er nach Augsburg und bildete sich dort weiter, ehe er 1592 in Ingolstadt das Studium des Rechts sowie der Philosophie aufnahm. Ende des 16. Jahrhunderts ließ er sich dann als Anwalt in Augsburg nieder.
Nun wird man seiner Bedeutung als Astronom sicherlich nicht gerecht, wenn man meint, er habe sich nur nebenbei, also quasi hobbymäßig, mit den Naturwissenschaften beschäftigt. Zu intensiv, ja zu ernsthaft und obendrein erfolgreich waren seine Studien der Mathematik, der Archäologie und nicht zuletzt der Astronomie.
Bei einem Studienaufenthalt in Rom nahm er an Ausgrabungen teil und fertigte von den Funden Skizzen an. Beeinflusst von den detaillierten Himmelsbeobachtungen des Dänen Tycho Brahe – ohne Fernrohr! – beschäftigte sich Bayer nun damit, einen Himmelsatlas zu zeichnen. „Uranometria“nannte er das Werk mit insgesamt 51 Karten. Dabei übernahm er auch die Sternbilder des altgriechischen Astronomen Ptolemäus. Und er fügte neue Sternbilder hinzu, die heute noch gebräuchlich sind.
Und das gilt auch für die von Bayer entwickelte systematische Bezeichnung der Sternanordnung in den Sternbildern. Mit griechischen Buchstaben wird die Helligkeit beschrieben, als „alpha“für den hellsten Stern im Sternbild, das stets einen lateinischen Namen hat. „Alpha Centauri“ist also der hellste Stern im Sternbild Zentaur. Erst dann folgt der Name des Sterns.
Auch diese heute noch gängigen „Bayer-Bezeichnungen“haben dem 1625 in Augsburg Verstorbenen Zugang zur Reihe der berühmtesten Astronomen ermöglicht. Und so hat seine Geburtsstadt auch eine Straße und eine Schule nach ihm benannt. Weit größere Bedeutung hat allerdings die Benennung eines Kraters auf dem Mond nach ihm.