Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Beim Wassersport gut abgesichert
Tipps Versicherungen schützen vor dem finanziellen Absaufen. Was Freizeitsportler bei ihrem Hobby mit Hausbooten, Segeljachten oder Motorbooten beachten sollten
Landkreis Augsburg/Dillingen Viele Urlauber zieht es in der Ferienzeit mit Hausbooten, Segeljachten oder Motorbooten aufs Wasser. Beim Ritt über die Wellen vergessen aber viele, wie teuer Jachten sind und dass mit ihrer Benutzung nicht unerhebliche Gefahren verbunden sind. Wer sich gegen Ärgernisse oder gar kostspielige Schadensfälle wappnen will, für den gibt es jedoch spezielle Versicherungen.
„Im Wassersportbereich sind insbesondere drei Versicherungen besonders wichtig: die Bootshaftpflicht und Bootskaskoversicherung sowie die Skipperhaftpflichtversicherung“, sagt Karl Aumiller, Sprecher des Bezirksverbandes Augsburg im Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK). „Der Versicherungsumfang kann erheblich variieren. Wassersportbegeisterte sollten sich daher vorher über ihren Versicherungsschutz informieren.“Hier die wichtigsten Aspekte:
● Bootshaftpflichtversicherung Jachten können bei An- und Ablegemanövern andere Personen verletzen. Als Bootseigner und -charterer haftet man unbegrenzt mit dem gesamten persönlichen Vermögen für Schäden, die einem anderen in Zusammenhang mit dem Besitz oder dem Gebrauch des Bootes zugefügt werden, seien es nun Personen-, Sach- oder Vermögensschäden. Zudem sind Schäden dieser Art in der Regel nicht über die reguläre Privathaftpflicht abgedeckt und in vielen Ländern, zum Beispiel in Italien, Spanien und den Niederlanden, ist eine Bootshaftpflichtversicherung Pflicht. Wenn man als Charterer aufs Wasser geht, sollte man sich also vorher danach erkundigen.
● Skipperhaftpflichtversicherung Eine Skipperhaftpflichtversicherung ist für Bootseigner in der Regel be- reits in der Bootshaftpflichtversicherung enthalten. Sollten Freizeitkapitäne jedoch nur im Sommerurlaub eine Jacht chartern, ist es ratsam, vorher eine Skipperhaftpflichtversicherung abzuschließen, um sich gegen Personen- und Sachschäden abzusichern. Diese Versicherung schützt in der Regel neben dem Skipper und der Crew auch Gäste an gegen Ansprüche. „Ähnlich der Bootshaftpflichtversicherung empfehlen sich Versicherungssummen von mindestens 5 Millionen Euro“, informiert Aumiller.
● Bootskaskoversicherung Bereits ein missglücktes Ab- und Anlegemanöver kann für Bootseigner und Charterer enorme finanzielle Folgen haben. Deshalb ist es wichtig, sich mit einer Bootskaskoversicherung gegen Schäden an der eigenen Jacht, deren Ausrüstung und Inventar zu versichern. Zudem sollten auch Transporte sowie das Slippen, Kranen und der Aufenthalt im Winterlager oder in einer Werft versichert sein. Außerdem sollte darauf geachtet werden, ob Beiboote und Trailer versichert sind oder ob eine kostenBord pflichtige Zusatzversicherung hierfür notwendig ist.
„Die Versicherungssumme sollte sich immer am Wert des eigenen Bootes orientieren. Eine Unterversicherung beispielsweise durch den Einbau einer neuen teuren Ausrüstung sollte vermieden werden“, betont Aumiller. „Dann säuft man auch finanziell nicht ab.“