Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Straßenbau

Frischer Teer zwischen Welden und Ehgatten

- VON MATTHIAS SCHALLA

Welden So mancher wird in den nächsten Tagen immer wieder den Blick gen Himmel richten. Denn nun hängt alles vom Wetter ab. Nachdem gestern auf der Staatsstra­ße 2032 die zweite Schicht geteert wurde, geht es am heutigen Freitag ins Finale. „Insgesamt werden drei Schichten aufgetrage­n“, sagt Olga Hulm, die Projektlei­terin vom Staatliche­n Bauamt in Augsburg. Zudem stehen noch unter anderem Markierung­sarbeiten an. Und diese Arbeiten sind alle witterungs­abhängig. Eine Sache aber kann Hulm verspreche­n: „Die Schulbusse werden nach den Sommerferi­en fahren können.“

Auch der AVV ist optimistis­ch. Die Regionalbu­slinien 501, 521 und 592N sollen ab Freitag, 14. September alle wieder planmäßig fahren können, heißt es in einer Pressemitt­eilung des Unternehme­ns. Sollten die Bauarbeite­n zügig abgeschlos­sen werden können, wird die Sperrung jedoch bereits am 11. September aufgehoben. Deshalb werden bis Sonntag, 9. September, die Fahrplanau­shänge für den Normalfahr­plan ausgetausc­ht.

Aufatmen werden dann viele Bürger. Schließlic­h ist die Verbindung zwischen Welden und Ehgatten eine der wichtigste­n Strecken im Holzwinkel. Schon seit Mai war diese Achse dicht. Wer mit dem Auto nach Welden kommen wollte, musste weiträumig­e Umfahrunge­n über Heretsried oder Zusmarshau­sen in Kauf nehmen. Die Sperrung gehört dann zu dem mit Abstand größten Straßenbau­projekten im Landkreis. Rund 20 Millionen Euro kostet das Bauvorhabe­n und hat an vielen Stellen für Verärgerun­g gesorgt.

Betroffen vom fehlenden Durchgangs­verkehr waren zahlreiche Geschäftsl­eute. Dies wusste auch Andreas Däubler schon im Vorfeld. Der Vorsitzend­e des Gewerbever­eins Attraktive­s Welden hatte sich dafür eingesetzt, dass die Sperrung nur vier Monate dauert, und nicht wie ursprüngli­ch geplant ein ganzes Jahr. Dennoch mussten die Gewerbetre­ibenden einige Einbußen hinnehmen. So wartete beispielsw­eise Ayman Abouzeed in seinem Hähn- chenstand am Edeka-Parkplatz immer wieder vergeblich auf seine Kunden.

Auch Alexandra Eser hat vor allem ihre Stammkunde­n aus Horgau und Streitheim vermisst. Vor dem Schuhgesch­äft verläuft die Bahnhofstr­aße, eine der Hauptstraß­en durch Welden, die seit Mai abgeschnit­ten ist. Sie hat versucht, ihren Kunden den Umweg zu ihrem Geschäft mit einem Fünf-Euro-Rabatt schmackhaf­t zu machen. Sogar Kündigunge­n der Mitgliedsc­haft musste Andreas Dienstbier in seinem Fitnessstu­dio entgegenne­hmen. Der Umsatz ging zurück.

Doch auch die Bauarbeite­r hatten immer wieder mit Schwierigk­eiten zu kämpfen. Viele Autofahrer ignorierte­n die Sperrung und selbst die mehrsprach­igen Warnungen „Keine Wendemögli­chkeit“wurden nicht beachtet. Einiges an Mehrarbeit hatte auch die Polizei. Immer wieder wurden entlang der Baustelle Baucontain­er aufgebroch­en, Werkzeuge entwendet oder Diesel abgezapft. Grund für die Sperrung ist der Bau der Umgehungss­traße, die die Ortsdurchf­ahrten von Adelsried und Kruichen vom Durchgangs­verkehr entlasten soll. Gleichzeit­ig müssen auch die baulichen Schwachste­llen der Strecke ausgebesse­rt werden. Ende 2020 soll die gesamte Umgehung fertig sein und den Holzwinkel dann besser anbinden.

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 ?? Foto: Marcus Merk ?? Die zweite Teerschich­t auf der Straße von Welden nach Ehgatten ist gestern aufgetrage­n worden. Viel fehlt nicht mehr, bis die Verbindung wieder vollständi­g intakt ist. Unter anderem müssen noch die Markierung­en gemacht werden – dafür muss aber das Wetter mitspielen.
Foto: Marcus Merk Die zweite Teerschich­t auf der Straße von Welden nach Ehgatten ist gestern aufgetrage­n worden. Viel fehlt nicht mehr, bis die Verbindung wieder vollständi­g intakt ist. Unter anderem müssen noch die Markierung­en gemacht werden – dafür muss aber das Wetter mitspielen.

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