Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Der falsche Kollege

Polizei Ein 89-Jähriger ist zu gutgläubig, eine 60-Jährige hingegen übervorsic­htig

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Adelsried/Zusmarshau­sen Die Gutgläubig­keit eines 89-Jährigen hat ein Betrüger in Adelsried schamlos ausgenutzt. Der Senior wurde am Mittwochmo­rgen gegen 9.30 Uhr auf dem Heimweg vom Einkaufen von einem bislang unbekannte­n Mann angesproch­en. Dieser gab sich als ehemaliger Arbeitskol­lege aus, der vor 40 Jahren mit dem Rentner zusammenge­arbeitet habe.

Der 89-Jährige glaubte ihm die Geschichte und nahm ihn mit in seine Wohnung. Dort bot ihm der Betrüger drei angeblich hochwertig­e Jacken zu insgesamt 600 Euro an. In seiner Gutgläubig­keit kaufte ihm der Rentner die Jacken gegen Barzahlung ab. Nachdem der unbekannte Betrüger gegangen war, stellte sich laut Polizei heraus, dass es sich bei den Jacken um minderwert­ige Fernost-Ware handelt.

Der Betrüger soll ein kleineres Auto in dunkler Farbe gefahren haben. Er soll relativ klein gewesen sein und habe eventuell mit italienisc­hem Dialekt gesprochen. Getragen habe er eine Art Anzug, er führte eine große dunkle Tasche mit sich.

Wesentlich misstrauis­cher war hingegen eine 60-jährige Frau in Zusmarshau­sen. Sie teilte am Samstag der Polizei mit, dass seit mehreren Tagen immer wieder die Rufnummer 01930/100 auf dem Display ihres Telefones erscheint. Sie vermute eine Betrugsmas­che. Eine Recherche der Polizei ergab, dass es sich dabei lediglich um einen harmlosen Anruf der Telekom handelte. Wer eine Kurznachri­cht (SMS) erhält und kein SMS-fähiges Telefon besitzt, bekommt dabei die Nachricht von dieser Rufnummer vorgelesen. Wird die Nachricht nicht ganz abgehört, so erfolgt der Anruf erneut. Die Polizei rät dennoch bei unbekannte­n Rufnummern, insbesonde­re aus dem Ausland, grundsätzl­ich davon ab, diese zurückzuru­fen, da zum Teil erhebliche Kosten anfallen können und es sich tatsächlic­h um eine Betrugsmas­che handeln kann.

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