Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ideen aufgreifen, statt kaputtzureden
Zum Artikel „Freie Wähler legen fünf Ideen für die Schlosswiese vor“vom 31. August
Die Freien Wähler (FW) in Meitingen unter der Führung von Fabian Mehring zeigen mit ihrem Vorschlag zur Gestaltung der Ortsmitte, wie aktive, kreative und kompetente Ratsarbeit aussehen kann. Nach vier Jahren des Stillstands bei der Schlosswiese ist es vorbildlich, wenn Kommunalpolitiker nicht weiter Vorschläge der Verwaltung oder des Bürgermeisters abwarten wollen. Sie erarbeiten eigene und mit Fachleuten vorbereitete Ideen und Vorschläge als Diskussionsgrundlage für ihr Ratsgremium und die Bürgerschaft.
Doch statt die Initiative der FWFraktion dankenswert aufzugreifen, verlegen sich SPD und CSU auf durchschaubare Manöver. Die SPD möchte eine „große und ganze“Lösung. Eine „kleine“Lösung sollte man besser zurückstellen, so lange, bis der sogenannte große Wurf erstellt ist? Die CSU sieht gar ein Problem darin, „den“bauwilligen Investor nicht einbezogen zu haben. Dabei geht es doch zunächst darum, innerhalb des Gemeinderats und mit der Bürgerschaft einen breiten Konsens über das Wünschenswerte herzustellen.
Die schematische Kritik von CSU und SPD in Meitingen sind kein Einzelfall. Sie sind typisch für politische Prozesse in kommunalen Gremien. Anstatt gute Arbeit anzuerkennen, sucht man lieber das Haar in der Suppe. So, glaubt man vielleicht, bliebe der eigenen Anhängerschaft verborgen, dass es an eigenem engagierten Einsatz für politische Lösungen fehlt.
Leo Kränzle, Bonstetten