Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Diese Libellen sind am Lech zu sehen
Natur Einige seltene Arten kann man am Fluss beobachten
Meitingen Wer am Lech oder der Schmutter unterwegs ist, sollte auf die Libellen achten. Am Fluss oder im Bereich des Altwassers sind einige Arten zu beobachten, die zum Teil auf der Roten Liste stehen:
● Grüne Flussjungfer Diese Schönheit ist eine sehr seltene Libellenart. In älterer Literatur wurde die Grüne Flussjungfer noch als Grüne Keiljungfer beschrieben und heute oftmals noch irrtümlich als Keiljungfer bezeichnet. Auch bei dem wissenschaftlichen Artnamen ist sich die Fachwelt noch nicht ganz einig, so wird Ophiogomphus cecilia auch als Ophiogomphus serpentinus bezeichnet. Diese Libellen fliegen von Juni bis Oktober und sind am Lech auf den hellen Kiesbänken gut zu erkennen. ● Kleine Zangenlibelle Die nächste zur Zeit noch gut zu beobachtende Libelle ist die Kleine Zangenlibelle (Onychogomphus forcipatus). Sie erreicht eine Körperlänge von 46 bis zu 50 Millimeter und eine Flügelspannweite von 50 bis 70 Millimetern. Es handelt sich um eine mittelgroße, meist schwarz-gelbe Libelle mit grünen Augen. Diese Art ist an Schmutter, Lech und sogar den angrenzenden Baggerseen gut zu finden. Auch ihr Lebensraum sind Fließgewässer mit guter Wasserqualität und unterschiedlich starker Strömung: naturnahe Flüsse, optimalerweise mit Inseln aus Kies oder Bäche mit flachen Ufern. ● Gebänderte Heidelibelle Die dritte ist wohl die zur Zeit meistgefährdete Art in ganz Deutschland. Aus allen Gebieten wird zur Zeit ein starker Rückgang der Bestände gemeldet, und auch rund um den Lech ist es in diesem Jahr etwas schwieriger, einige Exemplare zu finden. Es handelt sich um die Gebänderte Heidelibelle. Sie erreicht lediglich eine Körperlänge von 28 bis 35 Millimetern. Beide Geschlechter haben komplett schwarze Beine, besitzen auffallende breite, braune Flügelbinden etwa von der Mitte eines jeden Flügels bis kurz vor das Flügelmal, was die Art in Mitteleuropa unverwechselbar macht. Die Gebänderte Heidelibelle besiedelt vorwiegend vegetationsreiche, kleinere flache Stillgewässer, gelegentlich ist sie aber auch in Sumpfgebieten oder an Flussauen anzutreffen. In der Region kann man sie beispielsweise im Naturschutzgebiet am Altwasser des Lechs zwischen Meitingen und Thierhaupten finden. Die Art ist aber recht klein, fliegt gerne nahe über dem Boden und wird dort durch die Verschmelzung mit der Umgebung fast „unsichtbar“. Man muss also schon sehr genau hinsehen, um die Schönheit auch zu finden.
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Bestimmung Wer am Lech unterwegs ist und wissen will, welche Libelle er gerade gesehen hat, kann unter www.libellenwissen.de nachschauen. Auf diesen Seiten werden die Tiere an schaulich erklärt.