Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Schuften vor dem ersten Schultag
Baustelle In der Realschule und der Grundschule Wertingen sind vor dem Schulanfang noch Bauarbeiten in vollem Gange. Dass sie alle bis nächste Woche beendet werden können, ist eher unwahrscheinlich
Wertingen Ab dem ersten Schultag am kommenden Dienstag läuft es in den Köpfen der Schüler wieder rund. In der Anton-Rauch-Realschule Wertingen ist aber schon jetzt jede Menge los: Seit fünf Wochen arbeiten dort die Handwerker und bauen einiges um. Wer einen Blick auf die Baustelle wirft, kann kaum glauben, dass nächste Woche offiziell alles fertig sein soll. Realschuldirektor Frank Rehli ist jedoch optimistisch: „Wir haben geplant, in den Ferien alles fertigzustellen, und ich glaube auch, dass wir es schaffen können.“Zwei Wochen dauert die Installation der neuen Brandschutzanlage schon. Jedes Klassenzimmer braucht einen Brandmelder. „Es gibt jetzt eine neue Brandschutzverordnung, die vorschreibt, dass in jedem Raum ein Brandmelder vorhanden sein muss, der mit dem großen Alarmsystem verbunden ist“, erklärt Rehli. In so alten Gebäuden wie der Realschule sei so etwas noch nicht vorhanden gewesen.
Außerdem bekommt die Realschule neue Außentüren. „Die vorigen Türen waren einfach schon so alt, dass sie den Sicherheitsvorschriften nicht mehr entsprochen haben“, wie Rehli beschreibt. Momentan müssen Holzplatten die Ausgänge verriegeln, da die alten Türen zwar entfernt, die neuen allerdings noch nicht eingebaut wurden.
Besonders am Herzen lag Rehli, die Flächen vor den Eingängen zu ebnen. „Das war für die Inklusion sehr wichtig“, sagt er. „Vor dem Haupteingang ist eine große Treppe, und ohne die Veränderung hatten Rollstuhlfahrer keine Möglichkeit, die Schule bequem zu betreten.“In der Realschule läuft im Moment also noch alles nach Plan, und bis zum Schulanfang soll dann von der Baustelle nichts mehr zu sehen sein.
Ganz anders sieht es bei der gegenüberliegenden Wertinger Grundschule aus. Schon seit August baut die Donauwörther Firma Rödl hier zwei Rettungstreppen – diese werden wohl erst in zwei bis drei Wochen fertiggestellt, also nach dem ersten Schultag. „Innerhalb des Gebäudes gab es viele Veränderungen: Zum Beispiel nutzen wir heute viele Zimmer als Klassenräume, die früher leer standen“, erklärt der Wertinger Stadtbaumeister Anton Fink. Deswegen müssen mehrere Fluchtwege ausgebaut werden – zum Beispiel über die neuen Rettungstreppen. Hier liefen jedoch die Bauarbeiten nicht ganz so wie geplant, und der Umbau dauerte länger als gedacht. „In den nächsten Wochen befestigen die Bauarbeiter zum Beispiel noch die Anschlussbereiche“, sagt Fink.
Der Firma Rödl nehme er die Verzögerung jedoch nicht übel. „Gerade läuft die Konjunktur im Baubereich gut, alle Firmen haben sehr viele Aufträge, so auch die Firma Rödl.“Da diese abgearbeitet werden müssen, verzögere sich die Arbeit oft. Parallel läuft auch der Einbau einer neuen Heizung im Gebäude. „Wir haben so gut wie möglich versucht, die Ferien für alle Bauarbeiten zu nutzen, damit der Schulanfang reibungslos abläuft“, berichtet Fink. So sei der Großteil der Bauarbeiten schon fertig.
Das absolute Halteverbot, das während des Umbaus in der FèreStraße herrscht, wird allerdings nach Schulbeginn erst einmal weiter gelten, bis die Bauarbeiten vorbei sind.
Nicht nur Schulkinder werden übrigens nächstes Jahr das Gebäude nutzen: Das Kinderhaus Sonnenschein lagerte eine Gruppe in die Schule aus. Die ersten Kleinkinder tummeln sich bereits in dem ehemaligen Klassenzimmer, trotz der noch laufenden Arbeiten. Zwischen Ruinen spielen müssen sie aber nicht. „Momentan fehlt nur noch eine Türe, die bis zum ersten Schultag hoffentlich eingebaut ist“, erzählt Kinderhausleiterin Dagmar Jettenberger.
Egal, ob die Sanierungsmaßnahmen bis dahin fertig sind oder nicht: Ab Dienstag kommt wieder volles Leben in die Schule. Dann wird sich zeigen, ob die restlichen Bauarbeiten sich störend auswirken.