Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Gibt’s am See noch das Sex Problem?
FKK Vor einem Jahr ist der Baggersee nahe Hamlar als Treffpunkt für eine bestimmte Klientel in aller Munde gewesen. Wie die Situation heute aussieht und welche Maßnahmen ergriffen wurden
Bäumenheim Hamlar Noch vor einem Jahr waren die Verhältnisse am Baggersee im Naherholungsgebiet im Bäumenheimer Ortsteil Hamlar in aller Munde, in diesem Sommer haben sich die Wogen aber offensichtlich geglättet. „Es gibt keine aktuellen Beschwerden“, sagt Bürgermeister Martin Paninka. Ob der See immer noch ein Anziehungspunkt der Anhänger von FreiluftSex ist, vermag Paninka nicht zu sagen. „Aber wir sind froh, dass sich die Situation beruhigt hat.“
Dass in Hamlar so mancher ein erotisches Abenteuer gesucht hat, war im vergangenen Sommer ein Thema auch in den überregionalen Medien. Ob die strengeren Kontrollen durch die Polizei dem See seine wahre Idylle zurückgegeben haben, lässt sich schwer sagen. Offensichtlich haben aber die eingeleiteten Maßnahmen die Anhänger der sogenannten „schnellen Nummer“zur Räson gebracht.
Zunächst war in der Nähe des Baggersees ein Graben geschaffen worden, der die Anfahrt sowie das Parken im besagten Bereich deutlich erschwert habe, so der Bürgermeister. Mittlerweile sei der Graben aber wieder zugeschüttet worden, weil auch die Landwirte damit ein Problem bekommen hatten. Diejenigen Nackten, die im offiziellen FKKBereich am See baden, sind ihrem Vergnügen auch in den letzten Wochen und Monaten ungestört nachgegangen. Hamlar hatte es zu Berühmtheit gebracht, seit der örtliche Fischereiverein seinen Ärger öffentlich gemacht hatte, dass das Naherholungsgebiet im Internet als SexParadies gerühmt wird für „Heteros, Bi-Sexuelle und Schwule“, dass sich Pärchen zwischen den Büschen vergnügen und sich auf einer kleinen Insel die Homosexuellen-Szene trifft und dass die Fischer an Sommerwochenenden alle Hände voll zu tun hätten, um die Kondome an den Ufern zu beseitigen. Keine Rede mehr davon – auch nicht mehr von einer Gefährdung für die Jugendlichen im Verein.
Der Bäumenheimer Fischereiverein, der an dem Treiben an seinem See den größten Anstoß genommen hatte, muss sich unterdessen mit anderen Problemen auseinandersetzen: Nach dem Rücktritt des bisherigen Vorsitzenden leitet Christian Rimschneider die Geschicke des Vereins.
Er glaubt beobachtet zu haben, dass der große Zulauf der Freiluftsex-Fanatiker nachgelassen hat. „Es ist weniger geworden“, sagt er. Jedenfalls fühlten sich die Fischer „weniger belästigt“. Die Polizeiinspektion Rain, zuständig für den See, sei (so Rimschneiders Beobachtung) immer wieder mal vor Ort, um die Situation zu beobachten. Nach den letztjährigen Schlagzeilen
Überregionale Berühmtheit
Freizügige schimpfen in Internet Foren
scheint man in Bäumenheim sehr bemüht, den Mantel des Schweigens über das (ehemalige) Sex-Problem am See breiten zu wollen.
In Internet-Foren schimpfen indes immer wieder mal Feizügige dagegen, dass „da in letzter Zeit kontrolliert“werde. Andere sind enttäuscht, dass von Freiluftsex „keine Spur“sei.