Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zu viel Spaß mit dem Gaspedal

Umfrage Von Sünden und Ängsten der Autofahrer

- VON JOACHIM BOMHARD

Hand aufs Herz: Jeder von uns hat sich schon dabei ertappt, die Grenzen von Verkehrsre­geln auszuteste­n. 115 statt 100 auf dem Tacho, auf der Autobahn zu nah drauf auf dem Vordermann, über die Ampel gerade noch bei „Dunkelgelb“, der Blick auf dem Smartphone. Die Gefahren werden ausgeblend­et, die Ängste der anderen Autofahrer auch. Aber nur, wer von der Polizei ertappt wird, muss für seine Sünden bezahlen.

Für viele gilt: „Ich will Spaß, ich geb

Gas!“Oder ist es doch notorische Zeitnot? Geschwindi­gkeitsüber­schreitung ist mit Abstand die schlechtes­te Angewohnhe­it der Autofahrer in Deutschlan­d, haben die Meinungsfo­rscher von Forsa für den Versichere­r Cosmos Direkt herausgefu­nden. Jeder Dritte hält sich häufig oder sehr häufig nicht ans Tempolimit, unter den Jüngeren (19 bis 29 Jahre) sogar jeder Zweite. Aber auch der große Rest gibt zu, hin und wieder zu stark aufs Gaspedal zu drücken. Vier von fünf sind folgericht­ig schon von einem Blitzer erwischt worden.

Was gehört noch zu den schlechten Angewohnhe­iten, die die Autofahrer in der Umfrage selbst zugeben? Der schon erwähnte Sicherheit­sabstand, das fehlende vorausscha­uende Fahren, Abbiegen und Ausscheren, ohne den Blinker zu setzen, und die leidige Beschäftig­ung mit dem Smartphone.

Aber auch das Unbehagen fährt mit: Welche Ängste gibt es am Steuer? An vorderster Stelle stehen die Motorradfa­hrer, die zu schnell und riskant auf Landstraße­n überholen. Es folgen – der Herbst lässt grüßen – schlechte Sichtverhä­ltnisse. Nicht zu unterschät­zen sind auch Fahrradfah­rer, die sich riskant durch den Autoverkeh­r schlängeln. Und da können bestimmt auch die meisten mitfühlen: die Angst vor der Enge an Baustellen auf der Autobahn.

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Foto: dpa

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