Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Zu viel Spaß mit dem Gaspedal
Umfrage Von Sünden und Ängsten der Autofahrer
Hand aufs Herz: Jeder von uns hat sich schon dabei ertappt, die Grenzen von Verkehrsregeln auszutesten. 115 statt 100 auf dem Tacho, auf der Autobahn zu nah drauf auf dem Vordermann, über die Ampel gerade noch bei „Dunkelgelb“, der Blick auf dem Smartphone. Die Gefahren werden ausgeblendet, die Ängste der anderen Autofahrer auch. Aber nur, wer von der Polizei ertappt wird, muss für seine Sünden bezahlen.
Für viele gilt: „Ich will Spaß, ich geb
Gas!“Oder ist es doch notorische Zeitnot? Geschwindigkeitsüberschreitung ist mit Abstand die schlechteste Angewohnheit der Autofahrer in Deutschland, haben die Meinungsforscher von Forsa für den Versicherer Cosmos Direkt herausgefunden. Jeder Dritte hält sich häufig oder sehr häufig nicht ans Tempolimit, unter den Jüngeren (19 bis 29 Jahre) sogar jeder Zweite. Aber auch der große Rest gibt zu, hin und wieder zu stark aufs Gaspedal zu drücken. Vier von fünf sind folgerichtig schon von einem Blitzer erwischt worden.
Was gehört noch zu den schlechten Angewohnheiten, die die Autofahrer in der Umfrage selbst zugeben? Der schon erwähnte Sicherheitsabstand, das fehlende vorausschauende Fahren, Abbiegen und Ausscheren, ohne den Blinker zu setzen, und die leidige Beschäftigung mit dem Smartphone.
Aber auch das Unbehagen fährt mit: Welche Ängste gibt es am Steuer? An vorderster Stelle stehen die Motorradfahrer, die zu schnell und riskant auf Landstraßen überholen. Es folgen – der Herbst lässt grüßen – schlechte Sichtverhältnisse. Nicht zu unterschätzen sind auch Fahrradfahrer, die sich riskant durch den Autoverkehr schlängeln. Und da können bestimmt auch die meisten mitfühlen: die Angst vor der Enge an Baustellen auf der Autobahn.