Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Freibäder: So viele Besucher wie lange nicht mehr
Statistik Zum Ergebnis des „Jahrhundertsommers 2003“fehlt noch ein Stück. Ein Bad holt gewaltig auf
Wie lässt sich der Erfolg eines Sommers in Augsburg messen? Da mag es mehrere Gradmesser geben. Der eine zählt die Zahl seiner Biergartenbesuche, der andere erinnert sich an ungezählte Abstecher ins Freiluftkino. Ganz offiziell sind Zahlen, die die Stadt Augsburg jedes Jahr zum Besuch in den städtischen Freibädern liefert. Das tut sie auch für den Sommer 2018, wobei die Badesaison noch nicht abgeschlossen ist. Was bislang an Zahlenmaterial vorliegt, macht aber bereits deutlich: Was muss das für ein toller Sommer in diesem Jahr gewesen sein!
Bis Ende August wurden im Familienbad, Bärenkellerbad und Fribbe insgesamt 272568 Besucher registriert. Es ist der höchste Wert seit 15 Jahren. Die exakte Besucherzahl beruht auf einer elektronischen Erfassung an den Kassensystemen. Wer als Dauerkarteninhaber ein Bad besucht, wird jedes Mal gezählt. Abgerechnet werden erst noch die Einnahmen, die die Stadt aus dem laufenden Betrieb der Bäder erzielt. Ein Betrag von einer halben Million müsste erreicht werden. Zum Vergleich: 430 000 Euro an Eintrittsgeldern waren es im Vorjahr bei 222000 Besuchern.
Der Bade-Sommer 2018 rückt bei den Zahlen etwas an den „Jahrhundertsommer 2003“heran. Ein Zahlenvergleich macht aber deutlich, was vor 15 Jahren los gewesen sein muss: Es kamen damals fast 365 000 Besucher in die Bäder. Mit Schaudern und Frösteln denken wir andererseits an den Sommer 2014 zurück. Nicht mal 138000 Besucher wurden vor vier Jahren gezählt. Diese Zahl wird in diesem Jahr folglich verdoppelt. In der Statistik der Stadt taucht eine Besonderheit auf: Das Fribbe, das in früheren Jahren im Schatten des Familienbads und Bärenkellerbads stand, holt gewaltig auf. Im August hatte das Bad im direkten Vergleich den besten Besuch. Sportreferent Dirk Wurm glaubt, den Grund dafür zu kennen: „Dass das Fribbe mit über 36 000 Badegästen im August an der Spitze steht, ist eindeutig der neuen Attraktion des Freischwimmbeckens samt Rutsche zu verdanken.“Familienbad und Bärenkellerbad lagen im August übrigens mit etwas mehr als 34 500 Besuchern nahezu gleichauf.
Der Badebetrieb in allen drei Augsburger Freibädern endet definitiv am Sonntag, 9. September. Eine Verlängerung der Freibadesaison sei aus personellen Gründen und wegen des Starts der Hallenbadsaison sowie verschiedener fixer Termine in diesen Bädern nicht möglich, sagt Wurm. Bereits geschlossen ist das kleine Lechhauser Bad. Da hier kein Eintritt verlangt wird, tauchen die Besucher nie in der offiziellen Statistik auf. Wer öfters im Sommer 2018 am Lechhauser Bad vorbeigekommen ist, hat zweifellos registriert, dass hier jede Menge los gewesen ist. » Seite 32