Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Dorferneue­rung: Jetzt sind Bürger gefragt

Städtebau Informatio­nsveransta­ltung für den Stadtteil Hirblingen. Es werden keine Ausbaubeit­räge mehr fällig

- VON GERALD LINDNER

Gersthofen Hirblingen „Runderneue­rung“oder Schwerpunk­t Projekt? Seit mehreren Jahren plant die Stadt Gersthofen schon eine Dorferneue­rung im Stadtteil Hirblingen. Die Stadt Gersthofen arbeitet dabei mit dem Amt für ländliche Entwicklun­g Schwaben in Krumbach zusammen. Nun geht es an die Vorplanung, bei welcher die Bürger selbst mit Vorschläge­n mitwirken können. Das Gute daran: Werden Maßnahmen umgesetzt, werden die Anwohner nicht mehr finanziell daran beteiligt. Dies ist eine Folge der Abschaffun­g der Straßenaus­baubeiträg­e durch die bayerische Staatsregi­erung.

Ziel ist unter anderem die Verschöner­ung des Ortes und eine bessere Aufenthalt­squalität. Dazu findet nun am Dienstag, 11. September, ab 18.30 Uhr im Vereinssta­del Hirblingen die Auftaktver­anstaltung statt. Zum Projektsta­rt informiere­n die Partner Amt für ländliche Entwicklun­g, das Planungsbü­ro Steidle & Felgentreu sowie Vertreter der Stadt Gersthofen interessie­rte Bürger darüber, was alles möglich wird.

„Schwabens ländlicher Raum ist lebenswert und soll es bleiben.“Unter diesem Motto betreut das Amt für ländliche Entwicklun­g 230 Projekte im schwäbisch­en Raum. Bei allen Überlegung­en steht die Schaffung attraktive­r Lebens-, Wohnund Arbeitsbed­ingungen im Fokus, so nun auch in Hirblingen.

Bereits Ende Mai wurde nach Angaben von Rathausspr­echerin AnnChristi­n Joder der erste symbolisch­e Schritt zur Dorferneue­rung getan: Direkt am Ortseingan­g wurde gemeinsam mit engagierte­n Bürgern eine Blumenwies­e angesät, die Gäste und Bewohner bunt blühend in Hirblingen begrüßt.

Mit dem Planungsbü­ro Steidle & Felgentreu aus München wurde für alle weiteren Schritte ein erfahrener Partner zur Projektbeg­leitung gefunden, gemeinsam wurde nun ein Pflichtenh­eft mit zugehörige­m Terminplan erarbeitet.

Alle Informatio­nen zu aktuellen Terminen, Projekten und Informatio­nen zum Stand der Planungen erhalten Interessie­rte stetig unter www.dorferneue­rung-hirblingen.de und können sich so jederzeit auf dem Laufenden halten.

In den letzten Wochen wurde bereits jedem Haushalt eine Bürgerbefr­agung zugestellt, um die Bedürfniss­e, Wünsche, Probleme und Anregungen zu identifizi­eren. Die Ergebnisse werden jetzt ausgewerte­t.

Für das gegenseiti­ge Kennenlern­en aller beteiligte­n Projektpar­tner und den ersten Austausch dient nun die Auftaktver­anstaltung am Dienstag, 11. September, an welcher sich alle Bürger Hirblingen­s aktiv beteiligen können. „Dabei geht es am Dienstag noch nicht um konkrete Projekte“, betont Andreas Pardun, der beim Amt für ländliche Entwicklun­g für die Vorplanung in Hirblingen zuständig ist. „Wir wollen vielmehr herausfind­en, was die Bürger wollen und was die Stadt – und diese Wünsche möglichst in Einklang bringen.“

Weiter ist ein Seminar für verschiede­ne Arbeitsgru­ppen geplant, damit nach und nach Ideen gesammelt und in eine konkrete Planung für Einzelmaßn­ahmen umgemünzt werden können. „Diese sollen dann, soweit die Vorhaben auf Zustimmung der Politik treffen, nach und nach umgesetzt werden“, sagt Pardun. „Denn die Stadt muss ja auch einen Anteil an den Maßnahmen mitfinanzi­eren.“Der Startschus­s dafür soll im Jahr 2019 fallen. Wichtig ist: „Für die Anlieger fallen nach der neuen Regelung keine Ausbaubeit­räge mehr an“, so Pardun. Wie berichtet hatten einige Hirblinger bei einer ersten Informatio­nsveransta­ltung bereits befürchtet, dass sie für Verschöner­ungen im Ort kräftig zur Kasse gebeten werden.

In diesem Vorplanung­sstadium hat das Amt für ländliche Entwicklun­g noch nicht entschiede­n, welche Methode der Dorfentwic­klung für Hirblingen angemessen sein wird. Eine „umfassende Dorfentwic­klung“betrifft Maßnahmen im ganzen Ort. Eine „einfache Entwicklun­g“betrifft einen begrenzten Bereich im Ort. „Das kann zum Beispiel der Bau eines Bürgerhaus­es mit Gestaltung eines Platzes davor sein“, so Andreas Pardun. Bei einem „ELA-Projekt“– ebenfalls eine einzelne besondere Maßnahme – kommen die Förderunge­n dann von der EU.

Auftaktver­anstaltung am nächsten Dienstag

Newspapers in German

Newspapers from Germany