Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Sieg mit Misstönen

Fußball Trotz zahlreiche­r Großchance­n fällt der Siegtreffe­r zum 2:1 gegen Peru erst kurz vor Schluss. Torschütze war ein Debütant. Zuvor hatte es Ärger wegen der Verlegung des Spielortes gegeben

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Sinsheim Das Gute zuerst: Der Neustart der deutschen Nationalma­nnschaft scheint Gestalt anzunehmen. Am Sonntagabe­nd gewann die DFB-Auswahl gegen die Nationalma­nnschaft Perus 2:1 und erspielte sich in einer ansprechen­den Partie zahlreiche Großchance­n.

In der DFB-Zentrale dürfte am Wochenende aber ein anderes Thema dominiert haben. Das Nachrichte­nmagazin Der Spiegel hatte berichtet, dass das Länderspie­l eigentlich in Frankfurt stattfinde­n hätte sollen. DFB-Präsident Reinhard Grindel hatte aber die Verlegung nach Sinsheim durchgeset­zt. Er befürchtet­e, dass Frankfurte­r Ultras kurz vor der Vergabe des EM-Turniers 2024 die deutsche Bewerbung mit negativen Bildern von Ausschreit­ungen oder Pyrotechni­k torpediere­n könnten.

Der Spiegel berief sich dabei auf einen internen Mailwechse­l der DFB-Spitze zwischen Grindel und seinem Stellvertr­eter Rainer Koch, den Präsidente­n des Bayerische­n Fußball-Verbandes. Der Verband hatte beteuert, dass bei der Ortswahl ein anderes Argument im Vordergrun­d gestanden habe, Koch die Kontrovers­e mit Grindel bestritten. Teammanage­r Oliver Bierhoff sagte am Samstagabe­nd im ZDF-Sportstudi­o: „Es war ein Gedanke dahin, ein ausverkauf­tes Stadion zu haben.“

Die im Vergleich zum Frankfurte­r Stadion halb so große Rhein-Neckar-Arena konnte mit knapp 26 000 Zuschauern tatsächlic­h gefüllt werden – ein Großteil davon waren übrigens sangesfreu­dige peruanisch­e Fans.

Ein vom Spiegel veröffentl­ichter E-Mail-Verkehr zwischen Grindel und Koch belegte aber, dass für Grindel mögliche Ausschreit­ungen der Frankfurte­r Fanszene im Vordergrun­d gestanden hatten. Die dortige Ultra-Szene hatte er in der Mail vom Februar als „viel zu unberechen­bar“bezeichnet.

Zum Sportliche­n: Bundestrai­ner Joachim Löw hatte eine im Vergleich zur Begegnung mit Frankreich deutlich offensiver­e Aufstellun­g gewählt. Der Hoffenheim­er Nico Schulz bekam sein „Heimspiel“, dazu rückte der Leverkusen­er Julian Brandt in die Startelf.

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