Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ein hypnotischer Klangteppich
Konzert Payambó aus Kolumbien packen ihr Publikum im Grandhotel Cosmopolis
südamerikanische, karibische und afrikanische Tänze vermischt haben. Die Band greift dieses Erbe auch optisch auf. Sänger Charlie Murcia trägt eine Fantasie-Tracht, zu der beispielsweise Bast-Schulterklappen gehören. Doch der Band aus Bogotá geht es um mehr als um Folklore. Sie trägt die musikalische Botschaft ihrer Vorfahren quicklebendig in die Gegenwart. Zwischendurch klingt es schon mal kurz traditionell, wenn Vogelstimmen im Dschungel imitiert werden oder die Atlantik-Brandung heranrollt.
Doch von der ersten Minute an, zeigen die Kolumbianer, was musikalisch Sache ist. Kräftiger klarer Gitarrensound kündigt an: Hier wird gerockt. Und manchmal geht die Musik-Fusion mit dem Sänger mit der Rastafrisur in Richtung Dub.
Die Stärke von Payambó ist die Rhythmusgruppe, die zu dritt die Hälfte der Band stellt. Tambora, weitere traditionelle Schlaginstrumente und Schlagzeug erzeugen einen hypnotischen Klangteppich, auf dem jeder gerne mit abhebt. Bald tanzen alle im vollen Keller des Grandhotels – teilweise auch die Bandmitglieder im Publikum. Zwischendurch gibt es ein paar langsamere Songs zum Durchschnaufen. Doch dann geht die kolumbianische Fiesta weiter, bis die Bandmitglieder am Ende verschwitzt und erschöpft zu Boden sinken. Auftrag erfüllt: Kolumbianer waren an diesem Abend in der Minderzahl, doch ihr Rhythmus hat alle gepackt.