Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ein Besuch zahlt sich aus
Sozialkaufhäuser hatten lange das Image, für sozial Schwache da zu sein. Sich als Normalverdiener eine gebrauchte Jeans zu kaufen, daran dachte kaum jemand. Doch so langsam wendet sich das Blatt. Der Nachhaltigkeitsgedanke kommt immer mehr ins Spiel: Warum etwas Neues kaufen, wenn es gut erhaltene
ge sich diese Summen über den Verkauf refinanzieren lassen, ist alles gut“, sagt SKM-Sprecherin Pia Haertinger. Ziel ist es, Menschen, die seit mehreren Jahren arbeitslos sind, mit ihrem Einsatz für und im Laden wieder eine Tagesstruktur zu geben, Fähigkeiten zu schulen und sie zurück in den Alltag zu führen. „Wenn man sieht, dass diese Menschen wieder Freude am Leben haben, ist das mehr wert als ein guter Umsatz“, sagt Haertinger. Zirbel 11 soll daher so lange bestehen bleiben, wie sich der Laden selbst trägt.
Viele der bereits genannten Aspekte treffen auch auf andere So„Zirbelwerkstatt“ Gebrauchtwaren gibt? Das funktioniert mittlerweile nicht nur bei Ebay, sondern auch im stationären Handel. Vinty’s, Zirbel 11 und Sozialkaufhäuser machen es vor. Die Kunden kommen immer häufiger aus allen Schichten. Warum auch nicht? Das wie neu wirkende Jeanskleid von Esprit freut die Tochter und schont mit einem Preis von vier Euro den Geldbeutel der Eltern.
zialkaufhäuser zu, die es über die Stadt verteilt gibt. „Uns geht es um die drei Säulen Umweltschutz durch Wiederverwertung, Soforthilfe für Bedürftige und Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen“, erzählt beispielsweise Gabriela Hoffmann, Geschäftsführerin des Caritasverbands der Stadt. Nach dem Großbrand des Hauptsitzes ist das bisherige Sozialkaufhaus aus der Depotstraße jetzt in der Hochfeldstraße 63 untergekommen. Dazu wird ein Laden in Königsbrunn und in Gersthofen betrieben. „Wir brauchen die Umsätze der Kunden nicht, weil wir Profit machen wollen, sondern um solche
Und die Nachbarin freut sich an ihrem Geburtstag über eine selbstgenähte, kreative Stofftasche womöglich mehr als über den unpersönlichen Gutschein für den Drogeriemarkt. Und zudem hilft der Einkauf in den Geschäften Bedürftigen. Es lohnt sich also, einmal etwas Neues auszuprobieren – und ein Besuch in diesen Kaufhäusern damit auch.
Projekte wie die Kaufhäuser am Laufen zu halten“, erzählt sie. Gibt es einen Überschuss, wird er in Weihnachts- und Urlaubsgeld für die Mitarbeiter oder in ein neues Kassensystem investiert. „Damit können wir die Langzeitarbeitslosen, die wir beschäftigen, an neue Techniken heranführen und wieder auf den Arbeitsmarkt vorbereiten“, so Hoffmann. Der symbolische Preis von einem Euro für Kleidung und Haushaltswaren dient nicht nur dazu, den Spendern eine Wertschätzung auszudrücken, sondern auch dem Kunden einen realen Kaufprozess zu ermöglichen.