Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Welchen Garten haben Sie?
● Gartenweisheiten „Kein Garten ist wie der andere.“Und noch eine kluge Erkenntnis gibt es: „Man geht nie zwei mal in denselben Garten.“Denn je der Garten wandelt sich nicht alleine durch das Wachstum seiner Pflanzen, sondern spiegelt zugleich die Lebens phasen seiner Besitzer wieder. Auch diese werden älter und ihre Ansprüche an den Garten ändern sich. So gibt es ganz unterschiedliche Gartentypen.
● Hofgarten Er ist der Stolz auch des kleinen Hausbesitzers. Repräsentativ soll er aussehen, edel und gepflegt. So wie einst kleine Barockgärten den herrschaftlichen Familiensitz nobel auf werteten, sieht es hier entsprechend der aktuellen Mode gerade nach moder ner Architektur aus: Kurz getrimmter Rasen mit scharfen Kanten, weißer Randkies, einige Steinquader zur Auflockerung und wenig Blätter, die zu Boden fallen können.
● Hobbygarten Er ist das Betätigungs feld eines Pflanzenliebhabers. Der Mann oder der Frau, die ihn prägen, sagt man einen „grünen Daumen“nach. Sie sind heimliche Botaniker und entwickeln eine Vorliebe für eine be stimmte Auswahl an Pflanzen, die sie hegen und pflegen. Hinzu kommen eine sonnige Terrasse und ein Schatten platz als Rückzugsort. Die Dekoration erinnert an Urlaube oder besteht aus anderen Fundstücken.
● Familiengarten Er ist vergrößertes Wohnzimmer, Kinderspielplatz, Gast raum und Naherholungsort zugleich. Seine Kennzeichen sind Sandkasten, Schaukel, Sonnenterrasse und Grill platz. Sein Grünanteil soll wenig Ar beit machen. Ein strapazierfähiger Ra sen und Büsche rundherum reichen. Gerne auch mit Gartentür, durch die Nachbarn gleich direkt zum Däm merschoppen kommen können.
● Mustergarten: Er ist ein Abbild aus dem Gartenkatalog. Es sieht aufge räumt und übersichtlich aus. Stets blüht eine Kleinigkeit. Auch die Gartenge räte entsprechen dem Stand der Tech nik. Der Besitzer macht sich viel Ar beit, doch einen speziellen Charakter zeigt er damit nicht. ● Nutzgarten: Beeren, Obst, Salat, Tomaten, Kräuter sowie ein Wasser fass gehören hier zu den bevorzugten Elementen. Er hätte auch die Form eines Klostergartens annehmen können. Doch gepflanzt wurde nicht nach strenger Vorlage, sondern nach dem idealen Sonnenlicht für die jeweiligen Pflanzen, die hier liebevoll gezogen werden.
● Ökogarten Er sucht die Nähe zur Na tur, doch der Platz mit alten Ästen und die Trockensteinmauer sind genau geplant. Hier gibt es Plätze für Igel, für Eidechsen, für Vögel und einen klei nen Stall für die Haustiere der Kinder. Ebenso ein kleines Kräuter und Gemü sebeet für die Küche. (pit)