Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wer das Nachsehen hat ...

Fußball Rückblende Warum Aufstiegsa­nwärter TSV Meitingen der Musik hinterherl­äuft und wie der SC Altenmünst­er nach einer 3:0-Führung noch den Ausgleich kassiert

- VON OLIVER REISER

Landkreis Zumindest die neutralen Zuschauer unter den 160 Besuchern hatten an diesem Spiel ihre wahre Freude. Bekamen sie doch für ihr Eintrittsg­eld jede Menge Tore und Spannung geboten. Spieler und Verantwort­liche beider Vereine waren nach dem 4:4 aber etwa so gut gelaunt wie Arbeiter und Angestellt­e, denen ein Antrag auf Urlaub gerade abgelehnt worden war. Günther Reichherze­r, Trainer des TSV Rain II, saß knapp eine Viertelstu­nde nach Spielschlu­ss ob einer desaströse­n Vorstellun­g vor der Pause mit versteiner­ter Miene auf einer Bank vor dem Altenmünst­erer Sportheim. Se bastian Kaifer, Kapitän des SC Alten münster, sprach sich seinen Unmut über die vier kassierten Gegentreff­er von der Seele. „Da schießen wir ohne Patrick Pecher vier Tore und können doch nicht gewinnen“, ärgerte er sich vor allem darüber, dass er und sein Team nach einen sicheren 3:0-Pausenvors­prung teilweise den Faden total verloren hatten und durch ein Eigentor noch den 4:4-Ausgleichs­treffer hinnehmen mussten.

Noch schlechter könnte die Stimmung nur beim TSV Meitingen gewesen sein, der wieder mal der Musik hinterherl­äuft. Die Lechtaler verloren das Verfolgerd­uell beim SC Bubesheim mit 1:3 und liegen nun schon acht Punkte hinter Spitzenrei­ter FC Ehekirchen. Wer TSV-Abteilungs­leiter Torsten Vrazic etwas näher kennt, der weiß, dass der 45-Jährige innerlich zwar gleich kocht, schnell aber auch wieder herunterko­mmt.

Nichts genutzt hat es den Meitingern auch, dass sie mit Tobias Hell mann, Marco Lettrari, Marcel Boguth und Arthur Fichtner (unter der Woche war gegen Ehingen auch Fabian Wolf am Ball) zuletzt fünf Spieler aus dem Kader der Ersten in der Reserve eingesetzt haben. Tabellenfü­hrer SpVgg Auerbach konnte seinen Platz an der Sonne in der Kreisklass­e Nordwest mit einem 5:3-Sieg behaupten.

Alles in Butter ist seit vergangene­m Donnerstag wieder alles beim TSV Gersthofen. Nachdem Spielertra­iner Florian Fischer zuletzt trotz des 3:1-Sieges beim BC Adelzhause­n nicht ganz zufrieden gewesen war („Nachdem jeder einen einen Schritt weniger gemacht hat, haben wir doch etwas gewackelt. Das war zu wenig.“), zeigte er sich nach dem 3:0 gegen die SSV Glött wieder versöhnt: „Eine sehr disziplini­erte Leitung. Vor allem in der Defensive haben wir nichts zugelassen, die Null gehalten und die Geduld bewahrt.“Das 1:0, glänzend vorbereite­t von Niklas Kratzer, abgeschlos­sen von Okan Yavuz, sei der Dosenöffne­r gewesen. Bei den sich häufenden Chancen konnte Ferkan Secgin mit zwei Treffern seinen Torjägerin­stinkt beweisen.

Marco Löring hatte noch gar nicht auf der Trainerban­k Platz genmommen, da musste er schon miterleben, wie es einen Elfmeter gegen seinen SV Cosmos Aystetten gab. „In Ichenhause­n ist das für uns Normalität.“Alexander Bernhardt hielt jedoch den Strafstoß. „Alex, der überragend gehalten hat, hat damit für ein Hallo-wach-Erlebnis gesorgt“, blickt Löring zurück. „Das war wichtig, dann sind wir im Spiel gewesen, haben die Räume eng gemacht und zum richtigen Zeitpunkt die Tore geschossen. Engagement, Willen – alles war dabei“, zeigte er sich absolut zufrieden.

Das Vorhaben, den spielfreie­n TSV Dinkelsche­rben an der Tabellensp­itze der Kreisliga Augsburg abzulösen, ist dem TSV Neusäß nicht geglückt. Beim Aufsteiger SSV Mar gertshause­n kam der Absteiger über ein 1:1 nicht hinaus. Dafür ist der Ärger, dass der Lokalrival­e SpVgg Westheim die gewünschte Verle- gung des Derbys abgelehnt hat, mittlerwei­le verraucht. „Westheim ist und bleibt unser Nachbar. Da muss ein gutes Verhältnis Selbstvers­tändlichke­it sein“, lässt Abteilungs­leiter Ernst Krendlinge­r auf der Homepage des Vereins wissen.

Sechs Spiele hat die neue Spielgemei­nschaft Reutern/Zusamzell in der B-Klasse Nordwest schon absolviert. Aktueller Tabellenst­and ist Rang sieben. „Es läuft ganz gut und harmonisch ab“, zeigt sich die Abteilungs­leiterin auf Zusamzelle­r Seite Elke Farchmin zufrieden. Beim aktuellen 6:0-Erfolg gegen die SG Langweid/Stettenhof­en II fällt auf, dass mit Manuel Huber, Mathias Neu bauer und Christian Link nur drei „Zeller“Kicker das Trikot überstreif­ten. „Wir stellen in der Mannschaft gerade die älteren und jüngeren Semester. Was dazwischen­liegt, kommt von Reutern“, klärt Farchmin auf.

Einen Punkt gibt es jedoch, der ihr in der neuen Liga sauer aufstößt: „Wir bekommen in der B-Klasse Nordwest keine Schiedsric­hter gestellt, das ärgert mich schon sehr.“Lediglich beim Derby gegen Wel den II vor vier Wochen war ein Unparteiis­cher vor Ort. „Den haben wir eigens angeforder­t“, bekräftigt Farchmin, „weil wir wussten, dass sich Reutern und Welden nicht ganz grün sind.“

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Das Nachsehen hatten die Meitinger Emmanouil Chouilouli­dis, Johannes Nießner, Matthias Schuster, Abdourahma­ne Ayanda, Da niel Wagner und Martin Bader im Verfolgerd­uell der Bezirkslig­a beim SC Bubesheim.
Foto: Ernst Mayer Das Nachsehen hatten die Meitinger Emmanouil Chouilouli­dis, Johannes Nießner, Matthias Schuster, Abdourahma­ne Ayanda, Da niel Wagner und Martin Bader im Verfolgerd­uell der Bezirkslig­a beim SC Bubesheim.
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Foto: Andreas Lode Marco Spengler erzielte beim 4:1 Sieg der SpVgg Westheim gegen Suryoye alle vier Treffer.

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